Die Story eines Startups Made in Russia, das mit einem simplen Format die digitale Welt aufmischt
Der Anfang geht auf das Jahr 2011 zurück und bestand aus einer Idee, die quasi am Küchentisch entwickelt wurde. Videos mit einer maximalen Laufzeit von 10 Sekunden in eine endlose Schleife zu packen.
"Die Grundidee dabei war, dass sich kurze und knappe Inhalte durchaus in der Kürze der Zeit transportieren lassen. Jedoch war das Produkt von der technischen Seite nicht so einfach zu realisieren, wie ursprünglich angedacht. Es wurde sehr viel herumexperimentiert und man ging mit Coub schlussendlich dann doch im April 2012 an den Start"
- erzählt der Coub-Gründer und Entwickler Anton Gladkoborodov.
Dabei standen, bevor man sich für Coub entschieden hatte, durchaus auch noch andere Projekte im Raum.
An Coub war jedoch alles anders, es hatte alles in sich, was ein mega-erfolgreiches Projekt brauchte und vor allem es war neu. Es kann international werden, es hat das Zeug groß zu werden, es kann von nahezu jedem genutzt werden, in Sachen Auditorium ist es perfekt.
Das heißt, wenn die Medien nicht über das Projekt berichten und das klassische Wachstums- und Marketingschema nicht funktionieren, sollte mindestens ein richtig virales Coub erstellt werden, das richtig populär wird und Bekanntheit schafft – viral eben.
Gif's funktionieren, Videos funktionieren - es gibt keinen einzigen Grund, warum Coubs nicht funktionieren sollten.
Innerhalb des Entwicklerteams sah man auch keine Gründe, warum sich Coubs nicht durchsetzen sollten. Dennoch hatte man sich dafür entschieden in der Anfangszeit keine Büros anzumieten, sondern von zu Hause aus zu arbeiten. Das erinnert doch unweigerlich an die Geschichten, die man aus dem Umfeld von Silicon Valley kennt: Eine Idee, eine Garage, ein Unternehmen.
Wenn die Medien nicht über das Projekt berichten und das klassische Wachstums- und Marketingschema nicht funktionieren, sollte mindestens ein richtig virales Coub erstellt werden, das richtig populär wird, Bekanntheit schafft und das Projekt in den Erfolg treibt.
Wir starteten eine sehr grobe Version, voll mit Bugs, wo alles ständig zusammenbrach. Aber wir haben es absichtlich gemacht.
Es ist besser, mit einem Live-Projekt zu arbeiten, um zu sehen, wie es sich entwickelt und mit ihm zu wachsen, als an einem Musterding zu basteln, das von der Außenwelt abgeschnitten ist und ständig die Löcher zu schließen.
Bis Oktober haben wir also wir die Löcher geflickt und versuchten die Fehler zu verstehen. Erst im Herbst haben wir uns an das Forcieren vom Projekt gemacht.
Es ist besser, mit einem Live-Projekt zu arbeiten, um zu sehen, wie es sich entwickelt und mit ihm zu wachsen, als an einem Musterding zu basteln, das von der Außenwelt abgeschnitten ist.
Man konzentrierte sich zunächst nur auf den Westen. Wir haben dort mit sozialen Netzwerken, Presse etc. gearbeitet. Die Registrierung war nur über Facebook möglich. Sehr gut haben damals Facebook's Open Graph Aktionen funktioniert. Man erstellte ein Coub - es erschien direkt auf Facebook, man likte ein Coub auf der Website – es wurde direkt auf Facebook veröffentlicht.
Pinterest, Socialcam und weitere haben sehr davon profitiert. Aber Facebook schloss schnell diesen Kanal und nur Pinterest überlebte schließlich. Wir waren zu spät auf dieser Hochzeit erschienen und für uns gab eigentlich nichts mehr zu holen hier.
Wir haben auch die Pressearbeit betrieben und oft kam die Antwort: "Wenn es fertig ist, sagt Bescheid, dann schauen wir uns das an". Selbst wenn jemand über uns schrieb, gab es einen kurzen Trafficanstieg, der schnell vorüberging. Unser Fehler bestand darin, dass wir versuchten, das Projekt zu promoten, notwendig war es jedoch stattdessen unsere Inhalte nachzubessern und zu bewerben. Dies ist wahrscheinlich unser wichtigster Unterschied gegenüber anderen Projekten in Bezug auf die Projektförderung.
Unser Fehler bestand darin, das Projekt zu promoten, statt unsere Inhalte nachzubessern
Erfolg in Russland. VKontakte
Der anfängliche Erfolg des Projekts ist auch darauf zurückzuführen, dass im Unternehmen die Regel eingeführt wurde, dass jeder Mitarbeiter täglich 1 Coub produzieren sollte, das dann auch ins Netz gestellt wurde. Wir waren etwa 9 oder 10, somit bekamen wir täglich garantiert 10-15 qualitative Coubs, sowie auch ca. 50 neue Coubs von unseren Nutzern. Es gab schließlich jeden Tag genug von neuem Content, dass sich der tägliche Besuch lohnte.
Einen weiteren Anschub bekamen wir über das größte russische soziale Netzwerk VKontakte. Wir haben viel Zeit damit verbracht, damit man unsere Coubs auf VKontakte per (YouTube-ähnlich) einbinden konnte. Aber sobald wir das geschafft haben, hat ein sehr großer und unter russischen Schülern gut bekannter Channel "MDK" ein paar von unseren Coubs veröffentlicht. Das war ein absoluter Erfolg.
Zum damaligen Zeitpunkt haben wir grundsätzlich falsch die medialen Möglichkeiten von VKontakte eingeschätzt. Hier war der Haken – unsere Coubs haben bekannte Persönlichkeiten auf bekannten Websites mit hoher Reichweite gepostet oder uns auch verlinkt. Aber es hat nichts gebracht. Zwei Millionen Schüler auf "MDK" haben es aber.
Zwei Millionen Schüler haben es geschafft
Als Ergebnis konzentrierten wir uns auf VKontakte. Wir begannen dort anderen Channels und Communities Coubs anzubieten. Selbstverständlich hatten wir kein Budget dafür. Aber wir hatten großartigen Content, Communities benötigen großartigen Content. Im Laufe des Monats schossen auf VKontakte 5 Coubs in die Höhe, was weiteres Wachstum mit sich gezogen hat. Ein Monat später haben wir aufgehört, den Communities etwas anzubieten, weil sich alles von alleine perfekt entwickelte.
Der virale Erfolg stellte sich innerhalb kürzester Zeit ein und das Ganze ohne Budget oder weiteres Zutun der Coub-Macher – ohne weiteres Geld in die Hand zu nehmen.
Ein weiteres großes Plus bei Videoinhalten in VKontakte ist der, dass Videos rund 2 Tage sichtbar bleiben! Im Vergleich zu Facebook, bei dem eingestellte Videos vielleicht für acht Stunden sichtbar bleiben und dann so weit nach hinten rutschen, dass sie kaum noch wahrgenommen werden. Videos bei Twitter eingestellt, halten sich nur 30 Minuten. Der Content lebt grundsätzlich sehr lange bei VKontakte.
Der erste richtige Coup!
Richtig viral wurde es schon sehr bald und das unerwartet über Facebook. Dort setzte sich der erste Coub mal eben so durch und wurde zum Selbstläufer, von sehr vielen gepostet und geshared. Es zeigt den "Tanzenden Michalkow".
Michalkow ist ein sehr bekannter russischer Schauspieler und Regisseur, der immer wieder große Industrielle, hohe Militärs, Gutsbesitzer, Vornehme und Adelige spielt. Der "rappende Michalkow" ist eine sehr ungewöhnliche, unvorstellbare Rolle für Putins größten Freund, der sich immer auf besonders feine Art zu zeigen pflegte. Genau diese Tatsache machte dieses Coub so besonders interessant. Das originäre Video ist übrigens das hier, aus dem russischen Film "Der Staatsrat", in dem Michalkow selbstverständlich den Staatsrat spielt.
Auf deutsche Verhältnisse übertragen könnte man zum näheren Verständnis dieses Coub empfehlen:
Nach Facebook kam die "russische ARD" - "Channel One" und zeigte das Michalkow-Coub in einer sehr populären abendlichen 22 Uhr Comedy-Show. Das war ein voller Erfolg.
Dabei müssen die Macher von Coub immer wieder erklären, was ein Coub eigentlich ist und werden nicht müde das zu tun, in gewohnter Manier steht auf der Startseite: Ein Coub ist ein Video, das nicht länger als 10 Sekunden ist! Aber es scheint weniger zu werden mit dem Erklärungsbedarf.
Wir gehen immer davon aus, dass, wenn man innerhalb kurzer Zeit drei Coubs sieht, man das Prinzip versteht und es muss nicht mehr erklärt werden, was ein Coub ist. Das ist einer der s.g. "aha-Momente" bei uns.
Mehr zum "aha-Moment" hier: https://magazin.design4u.org/growth-hacking/wer-sind-growth-hackers/#growth-hacks-in-aktion
Die Arbeit mit dem Publikum
Die Macher von Coub betonen immer wieder die Wichtigkeit des Publikums für das Projekt. „Wir haben unser Publikum und die Interessierten an Coub immer dazu ermutigt, selber Inhalte zu produzieren oder Videosequenzen kreativ selber zu einem Coub zu erstellen.
"Wenn Sie mindestens ein Coub machen, setzt sich das meistens fort und Sie machen weitere. Sie fangen an überall Coubs zu sehen. Sie sehen sich einen Film an und denken, dass aus diesem Moment ein Coub gemacht werden kann, und aus diesem auch" - so der Gründer von Coub.
Täglich schaut man sich ca. 1,2 Millionen Coubs an, davon ein Viertel auf coub.com, die restlichen auf externen Plattformen und Websites. 80% der Besucher kommen aus Russland.
Der Start über VKontakte war ein Teil des Plans und ist aufgegangen, aber künftige Märkte sind sicherlich auch Japan und die USA. In Japan läuft es mehr oder weniger von allein, die Nutzer haben Coubs akzeptiert, nehmen auch aktiv daran teil. In den USA ist die Sache komplizierter.
Wann sind die Spitzenzeiten?
Ähnlich anderer Angebote, die im Bereich Social Media platziert werden, sind die Hauptnutzer von Coub´s überwiegend am frühen Abend aktiv. Spitzenzeiten sind immer dann, wenn User die meiste, ungenutzte Freizeit haben oder besondere Ereignisse im Umfeld der Nutzer dazu anregen, Coub´s zu produzieren. Täglich werden ca. 1000 neue Coubs erstellt und hochgeladen. Am Tag, an dem es in Russland zum Meteoriteneinschlag von Tscheljabinsk kam, wurden fast fünf Coub's pro Minute online gestellt. Es läuft und entwickelt sich nun mehr oder weniger von allein.
In diesem kurzen Video erzählen Coub-Macher, wie einfach ein Coub erstellt werden kann:
Analytics, Conversionstrichter
In der Anfangszeit bestand die Website aus nur fünf Seiten, über die alle Funktionen abgerufen werden konnten. Ständig wurden dabei nach Growth Hacking Manier A/B Tests durchgeführt, die dann zu Anpassungen geführt haben.
Der Conversions-Trichter war dabei besonders wichtig. Er sieht bei uns folgendermaßen aus: ein Interessent kommt auf die Website, danach registriert er sich, danach geht es in die Erstellung eines Coub's, dann shared man.
"Wir haben viele Tools zur Conversionsmessung ausprobiert, einschließlich Google Analytics", erzählt Gladkoborodov. Aber am Ende entschieden wir uns für Mixpanel. Man registriert sich – ein Event wird geschickt, man erstellt ein Coub – auch, etc. (Kommentar: Google Analytics kann das grundsätzlich auch, mit "_gaq push").
Man muss sagen, dass bei uns zunächst alle Entscheidungen und Schritte, die unternommen wurden, auf konkrete Probleme bezogen waren und nicht von irgendwelchen Tests aus gestartet wurden. Jetzt erst fangen wir an zu testen. Was ich über Google Analytics sagen kann – da gibt es aus meiner Sicht die mit Abstand beste Realtime Analytics. Es funktioniert einfach perfekt.
Analytics
Nach Growth Hacking Manier A/B Tests durchführen. Mixpanel für Analytics, Google Analytics für Realtime.
Für die Analytics verwenden wir den Begriff "normaler Nutzer" nicht. Coub ist kein Projekt, das Sie jeden Tag immer wieder zu besuchen brauchen. Es ist wie Youtube – es gibt einen gewissen Prozentsatz von Menschen, die auf die Website gehen, um zu sehen, was es da draußen Neues gibt. Das Publikum kann schlecht in Registrierungen umgewandelt werden, da die meisten einfach nur gucken. Ein kleiner Prozentsatz macht den Inhalt, ein sehr großer Prozentsatz konsumiert das.
Fehleranalyse & Fehlerbekämpfung
Am Anfang hatten die Macher von Coub immer wieder mit dem Problem zu kämpfen, dass immer noch Unklarheiten über das Format Coub bestanden. Bei Usern bestand Unklarheit darüber, wie und welche Medien von Coub unterstützt werden. Man beschloss daher im Unternehmen, das Angebot noch einfacher zu bewerben. Wir haben nie drum herum ein Marketing betrieben, sondern sagten einfach: „Ein Coub ist ein gelooptes Video bis 10 Sekunden“. Einfacher und klarer kann die Message nicht sein.
Wir hatten am Anfang gar keine Buttons in unserem Player, kein Play, keine Pause, kein Button um auf lautlos zu stellen, weil das alles Attribute von Video sind. Und ein Coub ist kein Video in seiner reinsten Form! Das hat man nicht immer akzeptiert, auch weil es geloopt ist.
Man schaut sich ein Coub von 3 Sekunden an und das sind längste 3 Sekunden seines Lebens 😉 Man schimpfte, was für ein Scheiß-Player aber guckte weiter. Es war witzig zu lesen, so etwas wie "... schaue bereits seit 30 Minuten", oder "... hab es bis zu Ende gesehen". Irgendwann haben wir doch Buttons für Pause und Toneinstellung einprogrammiert.
Es gibt übrigens genug 18+ Content bei Coub. Am Ende des Videos wartet eine Überraschung auf Sie! Haben Sie den Text aufmerksam gelesen? 🙂
Dann gab es noch eine große Diskussion wegen des Formats, HTML5 oder Flash. Beide haben ihre Probleme, bei HTML5 sind es Audio-Codecs, die am Anfang und am Ende des Videos Probleme verursachen. Wir haben es 50/50 realisiert, sind danach jedoch komplett auf Flash umgestiegen.
Mobile Anwendung
Die Macher des Coub haben sehr großen Wert auf die App für mobile Endgeräte gelegt, um eine Nutzerschicht zu erreichen, die Videos und Fotos vornehmlich mit dem Smartphone erstellen und mit anderen Nutzern austauschen. Dabei verlief die Umsetzung der Coub´s in der Startphase nicht immer reibungslos.
Zu unseren Konkurrenten gehören in erster Linie Vine und Instagram. Wir wollten am einfach eine soziale App, ein Netzwerk, aber dann haben wir uns das anders überlegt. Vine sind ähneln uns am meisten, sie haben auch ihr Publikum, das etwas Kreatives macht, und nicht nur filmt. Aber weder wir noch Vine sind ein soziales Netzwerk. Bald wird Instagram alles Soziale an uns an sich ziehen und endgültig auffressen. Wir brauchen eine andere Ausrichtung und das schlägt sich auch im Design der App nieder.
Fazit
Die Macher von Coub haben die Fachwelt einmal mehr in Erstaunen versetzt und in dem doch von "den Großen" dominierten Bereich der Videos eine neue Marke gesetzt. Niemand hätte vermutet, dass sich ein Startup Unternehmen so schnell behaupten könnte, schon gar nicht ein russisches. Coub hat es vorgemacht und andere könnten folgen. Ganz sicher nicht mit einem völlig neuen Format, aber sicherlich mit einer neuen Idee, die viral und über Social Media daher kommt.
-- [UPDATE] --
Geld und Investoren
Was am Küchentisch begann und in der Entstehung noch mit bescheidenen, eigenen Mitteln auskommen musste, konnte bei den Coub-Machern nicht lange so weiter gehen, das war allen Beteiligten klar. Kapital musste her. So kam es, dass das erste Geld nicht von klassischen Kapitalgebern und Investoren kam, sondern es bestand aus einer Leihgabe innerhalb der Familie. Es waren dann doch 100.000 US-Dollar, mit denen sich der Bruder des Gründers Gladkoborodov am aufstrebenden Unternehmen beteiligte.
Nach einem Jahr, in dem es zu einem beträchtlichen Verbreitungsgrad der Coubs kam, konnte man weitere Investoren gewinnen. Zunächst waren das die Brüder David und Daniel Liebermann und danach Phänomen Venture Fonds, die zusammen Kapital in Höhe von 1 Millionen US-Dollar in das Unternehmen einbrachten. Das war im Sommer 2013.
Der Sommer 2014 stand einmal mehr im Zeichen weiterer Investments, die Coub bei seinem Siegeszug um die Welt weiter bekräftigen sollten. Wer jetzt denkt, dass 1 Million dafür reichen sollten, der irrt sich. Wer denkt, dass Investoren schwer zu finden sind, der irrt sich ebenfalls. Das Geld bei den Investoren ist vorhanden und andere Investitionen, gerade aus dem Bereich des russischen E-Commerce, sorgen immer wieder für hohe Investitionssummen.
Das Projekt muss nur stimmig und erfolgsversprechend genug sein. Coub scheint das alles auf sich zu vereinigen, sonst wären im Sommer dieses Jahres kaum 2,5 Millionen US-Dollar zusammengekommen. Die Investoren waren Fonds Vaizra Capital, das Mitbegründern von VKontakte, Lev Leviev und Vyacheslav Mirilashvili gehört. Ein interessanter Umstand, wenn man bedenkt, dass VKontakte die Plattform war, auf der Coub sich erst so verbreiten konnte und ohne VKontakte, das nie so möglich gewesen wäre. VKontakte verhilft Coub zum Erfolg. Ist es erfolgreich genug, beteiligen sich Macher von VKontakte daran! Wenn das nicht eine klassische Win-Win-Situation ist, dann weiß ich es auch nicht.
"Coub ist mit 337 Millionen Zugriffen pro Monat ein Projekt, das kaum erfolgreicher sein könnte, aber in dem wir noch sehr viel Entwicklungspotenzial sehen. Wir glauben an Coub", so Lev Leviev.
Über den Zugang zu westlichen Märkten
Coub – kein rein russisches Angebot. Immer wieder beteuern die Macher von Coub, dass es sich bei weitem nicht nur um ein russisches Format handelt, wenngleich in Russland die meisten User es kennen, hingegen im Westen Coub noch zu den eher Unbekannteren zählt. Die Gesamtzahl der Zugriffe liegt bei monatlichen 330 Millionen, die von durchschnittlich 50 Millionen Nutzern zusammenkommen. Die Hauptgemeinde der Coub-Nutzer befindet sich in Russland, Weißrussland und der Ukraine.
Super-Coub auch im Wahlkampf.
Clinton gegen Trump – vor dem Hintergrund des Präsidentschaftsrennens in den USA, hält sich die Fan-Gemeinde von Coub nicht zurück. Besonders eindrückliche und virale Coubs zu dem Thema erobern nun das Netz. Das Rezept dafür ist ganz einfach - auf den extra dafür eingerichteten Unterseiten Random Hillary und Random Trump nehme man 1 Videoclip + 1 Internet-Meme und verbindet beides miteinander.
In einem Interview sagte der Coub-Günder, Gladkoborodov gegenüber der Tageszeitung Kommersant:
"Ich bin sicher, dass die Ausrichtung noch stärker in die internationalen Märkte gehen muss und das bezieht in ganz besonderem Maße auch den englischsprachigen Raum mit ein, indem wir einen Wachstumsmarkt sehen. Aus diesem Grund haben wir ein Büro in der Nähe der Manhattan Bridge, in New York eröffnet, um von dort aus gezielt in die Community zu gehen. Spezielle Community-Manager arbeiten in den sozialen Netzwerken."
Coub teilte mit, dass sich in den USA sechs Mitarbeiter mit der Entwicklung des Unternehmens beschäftigen, die Hälfte von ihnen sind US-Amerikaner, die für Marketing, PR und Contentverbreitung verantwortlich sind. Der Hauptteil des Projekts, einschließlich der Entwicklung, bleibt (noch) in Moskau.
Monetarisierung bei Coub – Wie und wo wird das Geld verdient?
Immer ein Thema ist die Monetarisierung und wie man neue Wege der Monetarisierung finden kann. Ein Thema, was sich bei Startups immer auch zum Problem entwickeln kann, wenn man es nicht richtig anpackt. Derzeit ist man bei Coub noch sehr verhalten was Bannerwerbung betrifft.
Seit April 2014 vermarktet die Firma GPMD, ein Tochterunternehmen der Gazprom-Media, die Coub-Plattform mit. Dabei werden Werbetreibenden spezielle Marketing-Kanäle bei Coub angeboten.
Außerdem wird Werbung nach YouTube-Muster in Coubs eingeblendet. Man ist auf der Suche nach weiteren Werbemöglichkeiten.
-- [UPDATE] --
Coub bei Y Combinator
Coub läuft gut, aber kluge Unternehmer wissen auch, dass man sich darauf nie ausruhen sollte. Neue Märkte und Geschäfte sollen skaliert werden. Y Combinator ist ein im Jahre 2005 ins Leben gerufene Gründerzentrum, indem Expertenwissen und Fachkompetenz zusammen kommen. Etwas wie eine Unternehmensberatung mit eingebautem Turbo.
Das scheint so gut zu funktionieren, dass Unternehmen sich darum reißen in den Y Combinator aufgenommen zu werden. Im Gegenzug erhält der Y Combinator einen Anteil von 6 oder 7 Prozent am Startup. Coup hat es im Mai 2016 gewissermaßen in das Trainingscamp des Y Combinators geschafft, die eine erste 3-monatige Initialphase beinhaltet und stellt sich damit in eine Reihe mit Unternehmen, wie Airbnb, Reddit oder Dropbox. Unternehmen werden jedoch für eine Dauer von drei Jahren begleitet.
"Nachdem die 3-monatige Initialphase im Gründerzentrum abgelaufen ist, wird man neue Investoren suchen", fügte der Gründer, Igor Gladkoborodov hinzu.
In den anfänglichen drei Monaten werden alle Gründer des Unternehmens mit einbezogen. Es finden Treffen mit Partnern von Y Combinator, Drittinvestoren und auch Unternehmern statt, die das Programm beim Gründerzentrum absolviert haben und entsprechend Erfolge vorweisen können.
Partner und COO von Y Combinator, Qasar Younis sagt: "Die Methoden des Content-Konsums ändern sich ständig und wir denken, dass Coup das perfekt aufgreift. Eine der besten Möglichkeiten, die wir je gesehen haben."
Bei Y Combinator geht Know-How eine tiefe Verbindung mit der Industrie ein.
Igor Gladkoborodov, Mitbegründer von Coub: „Wir haben ein Team in den USA, die Entwicklungsabteilung und auch der Vertrieb sitzen jedoch noch in Moskau. Wir planen jedoch weitere Mitarbeiter nach Silicon Valley zu schicken."
In Sachen Coub ist also viel Bewegung. Wir halten Euch über weitere Entwicklungen in Eurem Digital Marketing Magazin auf dem Laufenden.
[…] Im Jahr 2004 kaufte Thiel einen 10,2 Prozent Anteil an Facebook und bezahlte dafür 500.000 US-Dollar. Nach acht Jahren, als er fast alle Aktien wiederverkaufte, ist deren Wert auf 1 Milliarde US-Dollar gestiegen. Thiel verfügt über mehrere Venture-Fonds, ist bei Facebook im Board of Directors und ist einer der zehn Schlüssel-Führungskräfte im bekanntesten Startup-Beschleuniger Y Combinator. […]
[…] [Mehr über Vine lesen Sie in unserem Beitrag über seinen russischen Pentanten Coub] […]