Gelingt es Telegram, zum besten Messenger der Welt zu werden, ohne dabei die Nutzerdaten weder an eine Regierung, noch an Datenkraken zu verkaufen?
Am 18.06.2020 hat Roskomnadzor, die russische Internet- und Kommunikationsaufsicht, die in Russland geltende Telegram-Sperre aufgehoben und somit diese Konfrontation mit einem lauten Knall als endgültig gescheitert anerkannt. Ein einmaliger Paukenschlag für einen Staat überhaupt.
Die Story von Telegram. Taking back our right to privacy
Im Oktober 2013 veröffentlichte der populäre arabische Blogger @khaled ein paar Beiträge über den Messenger Telegram und hat daraufhin Antworten von einem anderen populären Blogger @AboMayar zum Messenger erhalten. Infolge dessen wurde Telegram schlagartig zu einem wahren Renner in der Internetgemeinde von Saudi-Arabien. Die Beiträge sorgten für Aufmerksamkeit und verhalfen dem Messenger in einigen Wochen zu 100.000 neuen Nutzern.
Bis heute leugnen Mitarbeiter bei Telegram, dass es sich um eine gezielte PR-Kampagne gehandelt habe und Khaled und AboMayar auf der Lohnliste stünden.
Aber auch andere glückliche Umstände spielten immer wieder auch Telegram in die Karten und haben zu Teil aus dem Messenger von einst, der ohne Monetarisierungs-Modell in Lauerstellung verharrte, das gemacht, was er heute ist, ein Messenger, dessen Unternehmenswert in die Milliarden geht. Täglich klopfen Investoren an die Tür des Herrn Durov, der aber partout nicht ans Verkaufen denkt!
Saudi-Arabien, wie auch andere Golfstaaten, wurden zu den Wachstumsmärkten von Telegram. Bill Haider, ein Entwickler aus Saudi-Arabien, schrieb in seinem Twitter: "Telegram wird auch hier immer beliebter. Ich weiß sogar von staatlichen Institutionen, die ihre Mitarbeiter gebeten haben, sich beim Messenger zu registrieren."
Pavel Durov hat die Marketingstrategie seines Projekts so ausgerichtet, dass der Fokus in der sicheren Kommunikation und Verschlüsselung liegt. Die Werbebotschaft lautet dort: "Taking back our right to privacy".
Durov erzeugte bei den Anwendern in jeder Hinsicht Vertrauen, dass kein Geheimdienst der Welt ihre Nachrichten lesen kann. Telegram wächst in erster Linie, weil es ein hervorragendes Produkt ist - die Nutzer berichten sich gegenseitig davon - aber auch weil der Hauptkonkurrent WhatsApp "scheiße" ist.
Produktupdates jeden Monat und eine seriöse ideologische Grundlage
Man muss eine seriöse ideologische Grundlage haben, die Trendsetter anspricht. Wir müssen die Branche sowohl in engen technologischen als auch in Mainstream-Aspekten verändern".
Es klingt wie immer inspirierend, aber die Geschichte von Telegram wäre nicht die dieselbe, wenn es nicht ein paar Meilensteine gäbe. Dr Sicherheitsaspekt rückte schon immer auch im Marketing in den Vordergrund.
Es hat aber so sehr gut funktioniert. Im Juni 2014 ist Telegram zum am schnellsten wachsenden Startup in Europa geworden und im Februar 2016 überschritt Pavel Durovs Dienst zum ersten Mal die gewissermaßen magische Schwelle von 100 Millionen Nutzern.
Development Coding. Quelle: Tomislav Jakupec von Pixabay
Ein Jahr nach "VKontakte"
Telegram wurde in einer Zeit geschaffen, in der es einige Skandale gab. Im Frühjahr 2012 gründete Telegram eine eigene juristische Person und die ersten Mitarbeiter wechselten von "VKontakte", dem größten russischen sozialem Netzwerk, dorthin.
Zunächst hatte Durov mehrere Projekte gleichzeitig geplant.
- Telegraph sollte sich in Richtung Geo-Chats, Datings etc. entwickeln.
- Telegram sollte auf der Idee der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und verschlüsselter Sprachkommunikation aufbauen.
- Pictograph sollte die Ideen von Instagram übernehmen und zu seinem Konkurrenten werden.
Nach dem Skandal um die vom ehemaligen CIA-Mitarbeiter Snowden veröffentlichten Daten im Juni 2013, beschloss jedoch Durov, sich auf dem Bereich sichere Kommunikation zu konzentrieren. Er verwendete Ideen von Telegraph und Pictograph im Messenger.
Durov konnte durch den Verkauf von VKontakte einen Verkaufserlös von 300 Millionen US-Dollar erzielen. Geld, was in Teilen in Telegram geflossen ist.
Laut Durov beliefen sich schon damals die Kosten für den Unterhalt von Telegram, und zwar für Servertechnik, Gehälter etc. auf mehr als 1 Million Dollar pro Monat.
In einem Interview mit der Washington Post beschrieb Axel Neff, der die Tochtergesellschaft für Telegram in den USA gründete und Server für Telegram kaufte, das Konzept wie folgt: "Einen Messengern zu schaffen, die sich auf diverse Datacenter verteilt. Das verschafft Sicherheiten" . Wie man im Jahre 2021 sehen kann, hat sich das Konzept mehrmals als richtig erwiesen.
Durov erklärte außerdem, dass Telegram in mehreren Jurisdiktionen angesiedelt ist und dies den Behördendruck jedes Staates vermeidet.
Die halbe Welt hat sich damals gefragt, warum ein Durov an einem Messenger festhält, der keinerlei Monetarisierung aufweist.
Durovs älterer Bruder Nikolai entwickelte das Verschlüsselungsprotokoll „MTProto“ für Telegram. Der ehemalige VKontakte-Designer Alexey Dobromyslov und Pavel Durov selbst waren an der Entwicklung der Corporate Identity des Messengers beteiligt, ebenso wie der Künstler Andrey Yakovenko.
Erstmals schaffte man es 2013 in den App Store und zwei Monate darauf startete man mit einer Version von Android.
Der damalige Anteilseigner von VKontakte, die "UCP" Foundation, glaubte, dass Durov die Ressourcen des Unternehmens nutzte, um seine eigene App zu entwickeln. Durov stritt alles ab: Er sagte, dass die Telegram-Entwickler nicht mit VKontakte verbunden seien und sogar, dass "Telegram streng genommen nicht sein Projekt sei“. Im Jahr 2014 musste Durov als Folge des Streites eine neue App für iOS - Telegram HD - starten und Nutzer vom Telegram Messenger dorthin transferieren.
Nach der offiziellen Version hatte Telegram seinen Sitz in Berlin; in europäischen Medien wurde das Unternehmen anfangs oft sogar als ein deutsch bezeichnet. Telegram hatte jedoch nie ein Büro in Berlin (obwohl Durov dort eine Wohnung mietete).
Das Singer Haus in Sankt Petersburg
Die Hauptentwickler arbeiteten an Telegram anfangs aus dem sogenannten Singer-Haus in Sankt-Petersburg, in dem auch VKontakte sitzt. Die Entwickler besuchen zusammen mit Durov jedoch sehr oft verschiedene Länder. Telegram ist außerdem in mehreren Jurisdiktionen angesiedelt und das vermeidet den Behördendruck jedes Staates.
Die Hauptentwickler arbeiteten an Telegram aus dem sogenannten Singer-Haus in Sankt-Petersburg, in dem auch VKontakte sitzt. Durovs Bruder Nikolai ist in St. Petersburg geblieben, obwohl er gelegentlich mit seinem Bruder reist. Der ehemalige Telegram-CEO Andrei Lopatin hat St. Petersburg nie verlassen.
Die Entwickler besuchen zusammen mit Durov jedoch sehr oft verschiedene Länder. Ihre Bewegungen konnten auf Durovs Instagram verfolgt werden: Dubai, San Francisco, Venedig.
Eine weitere Quelle ist Airbnb, über das Durov Wohnungen mietet und Feedback von Gastgebern erhält. Zum Beispiel schrieb Vincent aus Paris, dass Pavel und Nikolai "tolle Gäste" sind.
Durov stellt immer noch über Entwickler-Wettbewerbe ein.
100.000 aktive Nutzer aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten waren schon eine Nutzerzahl, auf der man bauen konnte. Maßgeblich angefeuert und bekannter wurde Telegram in diesen Ländern auch durch TV-Sender, wie beispielsweise Al-Jazeera und Al-Arabi, die ihre eigenen Telegram-Kanäle starteten, und die Benutzer begannen, ihnen zu folgen.
Telegram in Saudi-Arabien und VAE
Es gibt interessante Fakten über die Aktivitäten und gewisse Marketing-Maßnahmen von Telegram in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Alexander Vassiliev, ein russischer Geschäftsmann, könnte zur Bekanntmachung von Telegram in den arabischen Ländern beigetragen haben. Aber wie?
Lange Zeit leitete Vassiliev den Vorstand von EDAPS, eines ukrainischen Konsortium, das Dokumente, insbesondere Pässe, nicht nur in der Ukraine, sondern auch in den USA druckte, und auch mit den Golfstaaten zusammenarbeitete. Das Unternehmen ist im Besitz von Vassilievs Onkel, dem Unternehmer Yuriy Sidorenko.
Im Frühjahr 2015 beschuldigte der Oberste Gerichtshof der USA den Konzern der Korruption: In den Jahren 2005 bis 2010 zahlten Vertreter des Unternehmens Schmiergelder an Maurizio Siciliano, einen Beamten der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation, der für Projekte im Zusammenhang mit maschinenlesbaren Dokumenten zuständig war.
Nach Angaben der Ermittler erhielt Siciliano im Gegenzug für seine Hilfe monatlich Geld sowie Unterstützung bei der Beschäftigung seines Sohnes in EDAPS-Strukturen in den VAE, wo Sidorenko und Vassiliev lebten.
Laut der Akten des Gerichtsverfahrens war das Hauptprojekt, für das sich Siciliano auf Wunsch der Ukrainer einsetzte, die Einführung von elektronischen Pässen für Interpol-Beamte.
Ein wichtiges Beweismittel der Anklage war die elektronische Korrespondenz zwischen Siciliano und den Eigentümern von EDAPS, die die gerichtlich bestellten Ermittler über mehrere Jahre hinweg über Gmail und Facebook gelesen haben.
Nach dem Urteil saß Vasiliev in einem Schweizer Gefängnis ein und wurde im April 2015 an die USA ausgeliefert. Eine enge Verbundenheit mit den VAE war bei Vassiliev und Sidorenko schon lange bekannt - so baute Sidorenko 2011 die erste orthodoxe Kirche im Land.
Im Zuge des EDAPS-Skandals trat der Interpol-Generalsekretär Ronald Noble, der dort 14 Jahre lang gearbeitet hatte, zurück. Danach eröffnete er in Dubai in Zusammenarbeit mit EDAPS eine Firma für sichere Dokumente, RKN Global.
Vassiliev half, ein Treffen zwischen Durov und Noble zu arrangieren. Nachdem Gerüchte aufkamen, dass Microsoft den von Interpol genutzten Smartphone-Hersteller Blackberry kaufen wollte, begann die internationale Polizei, nach einem Messenger für interne Korrespondenz zu suchen.
Durov bestreitet nicht, dass er sich mit Interpol getroffen hat, aber in einer anderen Angelegenheit: um herauszufinden, ob er auf Wunsch der russischen Behörden ausgeliefert werden würde, falls die Situation um VKontakte und Telegram eskaliert. Ihm zufolge sind keine Partnerschaftsideen substanziell diskutiert worden.
Vassiliev sagte, er habe geholfen, Telegram zu fördern, teilte aber keine Details mit: "Ich helfe Ideen, an die ich glaube. Es ist alles eine nicht-öffentliche Geschichte, aufgrund der Personen, die daran beteiligt sind. Ich kann Ihnen sagen, dass dies Menschen waren, die einen Einfluss auf viele andere haben konnten."
Quellen, die dem Telegram-Team nahestehen, sagten, dass Vassiliev den neuen Messenger möglicherweise Top-Führungskräften bei arabischen Telekommunikationsunternehmen und anderen lokalen Eliten empfohlen hat, was mit Haiders Tweet über Empfehlungen, Telegram in saudi-arabischen Regierungsbüros zu nutzen, übereinstimmt.
Durov wies Spekulationen über geschäftliche Verbindungen zu Vassiliev zurück und nannte Informationen über eine solche Förderung unter Saudi-Arabiens Elite einen "wilden Blödsinn".
Open Source mit API
Durov erstellte eine offene Plattform basierend auf Telegram-API, in dem jeder Entwickler seine Clients und Anwendungen selber erstellen konnte. Das hat ihm in Ländern wie Italien oder Brasilien wichtige Vorteile gegenüber der Konrurrenz verschafft.
Open Source
Telegram wurde zu einer Zeit gestartet, als WhatsApp bereits in der ganzen Welt beliebt war und auch schon seinen Siegeszug angetreten hatte. Ein weiterer Mitbewerber war Viber, der bereits Millionen von Nutzern im Iran, Russland und auch anderen Ländern hatte.
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Zusätzlich waren auch in anderen Regionen bereits andere Messenger auf dem Vormarsch, unter anderem Hike in Indien, oder WeChat in China, wo es insbesondere ganz groß war und auch heute nach wie vor der Platzhirsch ist.
Die Wette auf Sicherheit und "streng geheimes Protokoll" spielte eine wichtige Rolle, Durov stand mit seinem Messenger jedoch von Anfang an in der Kritik, weil ihm vorgeworfen wurde, dass er in seinem Marketing gezielt die Ängste der Nutzer schüren würde.
Durov erstellte aber eine offene Plattform basierend auf Telegram-API, in dem jeder Entwickler seine Clients und Anwendungen selber erstellen konnte.
Siegeszug von Telegram in Italien
Im Jahr 2015 waren in Italien alleine schon zwei Millionen Nutzer bei Telegram registriert, sowohl auf iOS, als auch auf Android, obwohl WhatsApp doch der Messenger Nummer eins war.
Man sieht die Gründe für Telegrams Erfolg insbesondere in Italien darin, dass Telegram auf Open-Source basiert und in Italien existiert eine besonders starke Open-Source-Gemeinschaft, die Open-Source-Produkte wie Telegram fördert.
Solche Projekte sind dort beliebt: Das Open-Source Büropaket Libreoffice wird zum Beispiel sogar von der italienischen Armee genutzt.
Nach den Nutzern begannen Beamte und sogar Ministerien, Telegram zu nutzen und ihre eigenen Telegram-Kanäle zu eröffnen. Die katholische Gemeinde in Pompeji startete einen Kanal für die Predigten des Papstes, und dann eröffnete das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen auch einen Telegram-Kanal.
Smartphone Nutzer. Quelle: DistillVideos von Pixabay
Messenger-Markt Brasilien
Im Jahr 2015 wurde WhatsApp zur beliebtesten Anwendung in Brasilien. Nach Angaben des Marktforschungsinstitutes Nielsen, verwenden rund 70 Prozent aller Smartphone-User den Messenger. Im Februar ordnete ein Gericht die Sperrung von WhatsApp an, das ist jedoch nie passiert.
Währenddessen haben jedoch 2,5 Millionen Brasilianer Telegram heruntergeladen. Insgesamt wurden im Laufe von 2015 fast 10 Millionen Downloads auf Android in Brasilien verzeichnet. Im Vergleich dazu waren es 691.000 bei iOS.
Dies wurde auch Dank des Service ZapZap erreicht, der erfolgreichsten Anwendung auf Telegram-API, mit mehr als 6 Millionen Downloads nur auf iOS.
Nutzer solcher Telegram-basierter Apps gelten als Telegram-Nutzer, da sie auf den Servern von Telegram gespeichert sind. In einem Interview sagte ZapZap-Gründer Eric Costa, dass
"ZapZap Telegram in Brasilien zum Leben erweckt und es in ein soziales Netzwerk verwandelt hat".
Wenn einem Nutzer ZapZap gefällt, wird eine Einladung an die Freunde geschickt. ZapZap hat mehr als 20.000 benutzergenerierte Gruppen. Das Unternehmen kommuniziert regelmäßig mit dem Durovs-Team, um technische Probleme zu lösen.
Ebenso bauen auch namhafte andere Unternehmen, wie beispielsweise Samsung, Teile seiner Dienste (Socializer) auf Basis von Telegram-API auf.
Iran Sunset. Quelle: Shahram Jahansooz von Pixabay
Iran - die große digitale Migration
Im Jahr 2014 hat Telegram ein schnelles Wachstum im Iran gezeigt. Viele der Nutzer, die vorher bei Viber waren, sind zu Telegram übergewechselt.
Der Grund dafür war der, dass Viber wegen seines israelischen Ursprungs im Iran verboten wurde. Infolgedessen wechselten 20 Millionen Nutzern zu Telegram. 20 Millionen Nutzer im Jahre 2014 waren auch für Telegram keine Alltäglichkeit und haben zum weiteren Erfolg auch weltweit beigetragen.
Die Einheimischen scherzten, dass die größte digitale Migration der Geschichte stattgefunden habe. 2021 lag noch 7 Jahre in der Zukunft und sie konnten nicht wissen, dass USA das Ergebnis noch um mindestens 5-10 weitere Millionen Nutzer toppen würde.
Iranische Politiker haben sich während des Wahlkampfes über Telegram an Menschen gewandt. Ein Video des ehemaligen Präsidenten Mohammad Khatami wurde innerhalb von 24 Stunden von 3 Millionen Nutzern angesehen. "Telegram ist viel einfacher und übersichtlicher", sagte der politische Aktivist Ali Alemni gegenüber The Associated Press, der bei den Wählern für den Umstieg auf Telegram warb.
Nach der Wahl nannte die Regierungspartei Telegram als einen der wichtigen Kanäle, die sie zum Sieg führten.
Große Digitale Migration
2021 lag noch 7 Jahre in der Zukunft und sie konnten nicht wissen, dass USA das Ergebnis noch um mindestens 5-10 weitere Millionen Nutzer toppen würde.
Terror & Messenger
Verschlüsselte Botschaften zu verschicken, die von niemanden so schnell gelesen oder zurückverfolgt werden können, scheint auch für Terroristen interessant zu sein. Telegram wird konkret vorgeworfen, dass sie in mehreren Fällen bei Terroristen als Kommunikationsplattform gedient haben.
Zur Erinnerung: im Jahr 2015 hatte nur Telegram eine sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit selbstlöschenden Nachrichten.
Die Telegram-Kanäle haben für großes Aufsehen gesorgt, denn laut Vocativ haben Terroristen darin sogar Geld für Waffen gesammelt. Das hatte zur Folge, dass mehrere Gruppen und Kanäle vom Netz genommen wurden.
Ob nun Waffengeschäfte, die über Telegram abgewickelt wurden, der Aufruf zu Straftaten oder anderes, es ist davon auszugehen, dass es aufgrund der Verschlüsselung der Botschaften im Messenger überhaupt möglich war, Telegram setzt nach wie vor auf eine freie Kommunikation für alle.
Die Äußerungen der Behörden zur Sperrung von Telegram fallen bisher zu seinen Gunsten aus: Der Messenger gewinnt immer mehr Fans unter den Freiheitskämpfern. Strengere Zensur motiviert die Nutzer, nach sichereren Messengern zu suchen, und Telegram ist das erste, woran sie denken. In jedem Land der Welt.
In Korea zum Beispiel brachte die Nachricht, dass die Regierung den beliebten Dienst KakaoTalk kontrollieren möchte, Millionen von Nutzern zu Telegram. Laut dem Forschungsunternehmen Ranky.co verlor KakaoTalk in einer Woche 400.000 Nutzer, während Telegram von einer Million Koreaner heruntergeladen wurde.
"Durch Telegram können koreanische Nutzer ihre Kultur fördern", versprach Durov in einem Interview in Korea.
Die Gerüchteküche brodelt häufig zu Telegrams Gunsten!
Bei Telegram war das in der Vergangenheit verstärkt so, dass sich Informationen viral im Internet verbreitet haben und dementsprechend für einiges an Aufsehen gesorgt haben.
So war das auch im Jahr 2014, als eben durch diese Übernahmegerüchte, dass Facebook jetzt WhatsApp übernehmen würde. Der Messenger war aufgrund eines Benutzeransturms anderthalb Stunden lang nicht erreichbar. Im Ergebnis brachte das auf einen Schlag und an einem Tag fünf Millionen neuer Nutzer, die sich Telegram installiert haben.
"Ich saß da und hielt das Ding, die Server fest, damit die nicht offline gehen. Wir haben kaum an Funktionalität eingebüßt, nur in einem der Rechenzentren mussten wir für eine Weile die Bilderübertragung abschalten", erinnert sich Entwickler Andrei Lopatin, der damals bei Telegram arbeitete und danach zu VKontakte zurückgekehrt ist.
Schutz & Recht auf Privatsphäre – Telegrams USP's, aber wie lange noch?
Die Werbebotschaften bei Telegram und auch alle Marketingaktivitäten waren immer dem einen und wichtigen USP des Messengers untergeordnet. Das Motto lautete in der Vergangenheit nie anders als: «Taking back our right to privacy».
Im Laufe der Zeit ist dieses Motto aber immer stärker in den Hintergrund gerückt. Jetzt wählt man sehr viel weichere Formulierungen, die vielfach lauten: "Eine neue Ära der Nachrichten".
Vielleicht ist das darauf zurückzuführen, dass man auch bei WhatsApp die Wichtigkeit erkannt hat, eine sicherere Kommunikation zu ermöglichen. WhatsApp hat inzwischen eine vollständige End-2-End-Verschlüsselung eingeführt und ist somit sicherer geworden.
Wer den Chat knackt, bekommt 200.000 US-Dollar!
Um einmal mehr die Sicherheit des Messengers zu bekräftigen, hat der Firmenchef jedem 200.000 US-Dollar versprochen, der es schafft, sich in geheime Chatroom-Korrespondenz einzuhacken. Einblicke in das Sicherungssystem erhält aber niemand dadurch, zu geheim sind diese Dinge und der Erfolg scheint ihnen recht zu geben.
Wie sicher das Ganze zu sein scheint, hat die "Electronic Frontier Foundation" Ende 2015 analysiert und Noten an die Messenger verteilt. Bei Telegram erhielt man für den herkömmlichen Chat 4 von 7 möglichen Punkten in Fragen der Sicherheit. Bei den geheimen Chaträumen bekam Telegram 7 von 7 möglichen Punkten, also extrem sicher.
Durov war der Erste, der die Verschlüsselung in seinem Messenger eingeführt hat. Trotz der Tatsache, dass bei WhatsApp mittlerweile alle Chats verschlüsselt sind, denken Nutzer bei dem Begriff "sicherer Messenger" an Telegram.
Durov stellt sich gegen die Behörden, aber die Beamten sind besonders angetan von seinem Messenger. "The Information" schrieb über Stadtpolitiker in San Francisco, die Telegram bevorzugen, weil es besser geschützt ist. Das gleiche gilt bekannterweise auch für die gesamte Regierung Russlands.
Ein sicherer Messenger
Trotz der Tatsache, dass bei WhatsApp mittlerweile alle Chats verschlüsselt sind, denken Nutzer bei dem Begriff "sicherer Messenger" an Telegram. Regierungen auf der ganzen Welt bevorzugen Telegram
Wie wertvoll ist Telegram?
So sehr Durov auch für seinen Messenger wirbt, viele derjenigen, die ihn ausprobiert haben, werden zu echten Fans. Die Datei- und Nachrichtenübertragungsgeschwindigkeiten von Telegram sind schneller als bei anderen, was für Bewohner von Ländern mit langsamem Internet besonders wichtig sein kann.
Während Durov den Dienst mit seinem persönlichen Geld entwickelt, wächst die Last auf den Servern mit der wachsenden Benutzerbasis.
Durov erklärte, dass Telegram nicht gekauft oder gar in das Projekt investiert werden kann. Dennoch traten mehrere Silicon Valley Venture Capital Fonds mit einem Investitionsvorschlag an ihn heran.
Durov bestätigte auch, dass er mit Google-CEO Sundar Pichai gesprochen hatte, obwohl er es ablehnte, irgendwelche Details zu nennen und erklärte, dass eine Zusammenarbeit nicht in Frage käme.
Wie eine Telegram nahestehende Quelle erklärte und von mehreren Akteuren des Risikokapitalmarktes bestätigt wurde, befand sich Google in Gesprächen über den Verkauf des Messengers und bewertete ihn 2015-2016 mit mehr als 1 Milliarde Dollar.
2021 lehnt Telegram potenzielle Investoren bei 30 Milliarden US-Dollar Unternehmensbewertung ab
Anfang des Jahres 2021 lehnte Durov einen Vorschlag eines Konsortiums westlicher Fonds ab, in den Messenger zu investieren. Das berichtet The Bell unter Berufung auf mehrere Quellen im Umfeld des Unternehmers.
Demnach haben Investoren Telegram mit 30 Milliarden Dollar bewertet. Dies ist die erste öffentliche externe Bewertung des Unternehmens in den letzten Jahren. Man sprach über den Kauf von Anteilen von 5-10%. Das Angebot wurde Anfang Januar 2021 unterbreitet.
Am 13. Januar berichteten Quellen gegenüber The Information, dass Durov private Gespräche mit Investoren führte, um Geld in Form von Fremdkapital zu beschaffen, die bei einem möglichen Börsengang in Aktien umgewandelt werden sollen. Der fragliche Betrag könnte etwa 1 Milliarde Dollar betragen haben.
Das Unternehmen erwägt ausschließlich Finanzierungsoptionen, die keine Fusion oder einen Verkauf erfordern würden, wurde bekannt gegeben. Durov selbst sagte, er habe sich noch nicht mit potenziellen Investoren getroffen, aber sein Team erhalte Angebote.
Im Jahr 2016 schätzte Durov den möglichen Wert von Telegram auf drei bis vier Milliarden Dollar und berief sich dabei unter anderem auf Angebote, die er zu dieser Zeit erhielt, schrieb "Secrets of the Firm".
Damals hatte der Messenger eine monatliche Nutzeranzahl von etwa 60 Millionen aktiven Nutzern. Zu Beginn des Jahres 2021 überschritt dieser Wert 500 Millionen.
Goldglitter. Quelle: cottonbro von Pexels
Telegram will 1 Milliarde US-Dollar als Kredit aufnehmen
Das Unternehmen erwägt verschiedene Finanzierungsoptionen, die keine Fusion, keinen Verkauf und keinen Börsengang erfordern.Pavel Durov hat private Gespräche mit Investoren geführt, um Geldmittel zu beschaffen, die bei einem möglichen Börsengang in Aktien umgewandelt würden, schreibt The Information unter Berufung auf mit der Situation vertraute Quellen.
Laut einer der Quellen geht es um einen Betrag von etwa einer Milliarde US-Dollar, aber die Pläne können sich ändern.
Durov selbst behauptete jedoch, dass er sich nicht mit potentiellen Investoren getroffen hat, aber sein Team hat Angebote von Banken erhalten, Telegram einen Kredit zu gewähren. Seiner Meinung nach ist es eine gute Gelegenheit, unabhängig zu bleiben und eine Monetarisierungsstrategie umzusetzen.
Telegram sucht schon seit einigen Monaten nach neuen Finanzierungsquellen. Im April 2021 wird Durov die TON-Investoren bezahlen müssen.
Eine kurze Zusammenfassung der (vorerst) gescheiterten TON-Geschichte
Telegram begann im Jahr 2018 mit der Finanzierung durch Token-Verkäufe. Der Start der Blockchain-Plattform TON und der Gram-Token war für den 31. Oktober 2019 geplant. Am 12. Oktober erwirkte die US Securities and Exchange Commission (SEC) eine einstweilige Verfügung gegen Gram und beschuldigte das Unternehmen, die Kryptowährung illegal zu verkaufen.
Die SEC erlaubte Telegram, 30 % der 1,7 Milliarden Dollar zu behalten, die zur Finanzierung des Projekts aufgebracht wurden. Nach Angaben der Investoren gab Durov einen Teil des Geldes zurück.
Aber Durov schuldet noch einigen europäischen Geldgebern ihre ursprüngliche Investition und weitere 10 Prozent Zinsen obendrauf. Der genaue Betrag, den Telegram zahlen soll, ist unbekannt. Es handelt sich jedoch um einen Milliardenbetrag.
Telegram bestätigte die Gespräche über eine mögliche Kreditaufnahme. "Wir werden ständig mit Angeboten zur Fremdfinanzierung konfrontiert. Wir werten diese Angebote aus, haben aber noch keine Entscheidung getroffen, welchen Weg wir einschlagen werden", so Telegram's Unternehmenssprecher.
Man fügte hinzu, dass das Unternehmen "verschiedene Optionen in Erwägung zieht", aber keine Verpflichtungen eingeht, die einen Zwangsexit beinhalten. Unter "Zwangsexit" versteht man höchstwahrscheinlich eine Fusion, einen Verkauf oder einen Börsengang.Um unabhängig zu bleiben, muss Telegram anfangen, Geld zu verdienen. Im Dezember 2020 kündigte Pavel Durov kostenpflichtige Funktionen in Telegram und eine eigene Werbeplattform für 2021 an.
Darüber hinaus glaubt The Information, dass der Bedarf an frischem Geld durch das Wachstum der Downloads des Messengers gestiegen ist. Am 12. Januar gab Durov bekannt, dass die Zahl der monatlichen Telegram-Nutzer die Marke von 500 Millionen überschritten hat - ein Anstieg von 100 Millionen seit April 2020.
Anfang des Januars 2021 haben sich innerhalb von drei Tagen 25 Millionen Menschen dem Messenger angeschlossen. Im Jahr 2019 verzeichnete Telegram mindestens 1,5 Millionen neue Nutzer pro Tag.
Pavel Durov über das Geschäftsmodell und die Kosten für den Telegram Messenger
"The Kernel" veröffentlichte Mitte 2015 ein Interview mit dem Gründer des Messengers "Telegram", Pavel Durov. Ein Thema, das dabei vornehmlich im Raum stand, war das der Rückvergütung, sprich die Frage nach dem Geschäftsmodell und wie Telegram Geld verdient? Die Antworten Durovs bringen ein wenig Klarheit.
Freiwillige
Pavel Durov sagte, dass Telegram Freiwillige für die Nutzerkommunikation und Support rekrutiert. In der Praxis sieht das so aus, dass jeder Freiwillige auch die Funktion eines Support-Mitarbeiters haben kann. Mitglieder helfen Mitgliedern.
Allerdings kann nicht jeder ein ehrenamtlicher Supportmitarbeiter werden: Es erfordert einen speziellen Test und die Beantwortung "schwieriger Fragen".
Wie wächst Telegram?
Bei dem größten russischen sozialen Netzwerk VKontakte war nach Aussagen Durovs das Wachstum vorhersehbarer und schoss schon in der Anfangszeit auf 100.000 Registrierungen pro Tag. Telegram wächst aber ganz anders.
Wenn die Öffentlichkeit bzw. Internet-Community in einem Land - aus irgendeinem Grund - anfangen, über Telegram zu aktiv diskutieren, hebt der Messenger sofort ab und landet an der Spitze der App-Store-Rankings, und die Anzahl der täglichen Registrierungen steigt spürbar an.
Aufregung, Erfolg, etwas Neues passiert
Dieser Erfolg ist ein bisschen anders als der, den wir bei VKontakte hatten. Dort lief das anders, da 95 Prozent unserer Nutzer russischsprachig sind. Da wussten wir ganz genau, was die Menschen dort bewegt und kannten Sprache und Kultur.
Jetzt kennen wir nicht einmal die Sprache der Leute, die Telegram benutzen. Es ist schwer, überhaupt damit anzufangen, die App ins Arabische zu übersetzen, weil sie von rechts nach links schreiben - man muss die ganze App neu machen. Und es ist eine völlig andere Kultur. Es kommt dazu, dass sie vielleicht etwas nicht mögen, und wir werden nicht einmal wissen, was und warum.
Etwas, was uns selber überrascht hat, war auch das Wachstum im spanischen Markt. Hier könnte der Auslöser tatsächlich darin gelegen haben, dass WhatsApp künftig eine Jahresgebühr erhebt. Das heißt, sie haben die Benutzer nicht geblockt, aber sie haben immer wieder Benachrichtigungen geschickt, dass sie bezahlen müssen.
Wir hatten viel über diese Märkte zu lernen. Es war interessant, denn wir waren es gewohnt, in Russland, der Ukraine und Weißrussland die Ersten zu sein. Wir hatten das russischsprachige Internet erobert. An eine gute Sache gewöhnt man sich schnell. Wenn man Benutzer aus anderen Teilen der Welt hinzufügt, ist es ein anderes Gefühl - Aufregung, Erfolg, etwas Neues passiert."
Über die Finanzen
Wir sind den NGOs insofern ähnlich, als dass wir auch alles ausgeben wollen, was wir verdient haben. Gleichzeitig wollen wir kostendeckend arbeiten.
Eine wichtige Frage, die uns die Anwender stellen, ist also: "Tolles Produkt, kostenlos, ich mag es, aber was passiert in einem Jahr, in zwei Jahren, in fünf Jahren, wenn Sie mehr Popularität gewinnen und die Kosten steigen?"
Wir sind kein WhatsApp
Wir wollen nicht ewig Geld verbrennen, und wir wollen nicht mehr einnehmen, als wir ausgeben können. Wir wollen genau das verdienen, was wir für Hardware, Traffic und Gehälter brauchen. Wir haben die besten Entwickler der Welt in unserem Team.
Einige von ihnen waren die Besten bei VKontakte, und sie sind mit mir zu Telegram gewechselt. Sie erhielten Angebote von Facebook, Google. Wir können sie nicht mit Optionen motivieren, weil es sich bei Telegram nicht um ein privates Unternehmen handelt, das zum Verkauf bestimmt ist. Wir müssen ihnen also wettbewerbsfähige Gehälter zahlen, sonst hätten wir keine Entwickler."
Über das Geschäftsmodell
Wir werden ein nachhaltiges Geschäftsmodell finden
Ich bin mir jedoch sicher: Am Ende werden wir ein nachhaltiges Geschäftsmodell finden. Ich denke, wir werden bald damit anfangen zu experimentieren. Es wird keine kostenpflichtigen Funktionen, Abonnements oder Werbung enthalten. Telegram wird für den Benutzer immer kostenlos bleiben. Unsere Monetarisierung wird wahrscheinlich eine Plattform für Drittentwickler und eine Umsatzbeteiligung beinhalten."
2016 kostete Durov jeder Monat Telegram ungefähr 1 Millionen US-Dollar, ohne das Geld ins Unternehmen zurückfließen würde. Das Geld dazu dürfte Durov auch in naher Zukunft nicht ausgehen, denn ein Großteil seines Reichtums kommt aus dem Verkauf von Aktien an VKontakte. Die Frage bleibt also auch in Zukunft noch im Raum: Wie wird Telegram Geld verdienen?
Keine Regierung wird Ihnen eine Million Dollar für nichts geben
Man könnte zu einer Regierung oder einer anderen Institution der Macht gehen, die einem Geld für nichts gibt, aber keine Regierung wird Ihnen eine Million Dollar für nichts geben. Sie werden eine Art von Kontrolle haben wollen, was die ganze Idee ruinieren wird. Wir haben Glück, dass es so wie jetzt gelaufen ist." – so Durov.
US-Dollars. Quelle: Lukasz Radziejewski von Pexels
Pavel Durov kündigte kostenpflichtige Funktionen und eine eigene Werbeplattform im Jahr 2021 an
Das Unternehmen wolle sich nicht verkaufen, brauche aber bei dieser Größe zusätzliche finanzielle Unterstützung, erklärte er.
Wir haben also gesehen, dass sich das Geschäftsmodell von 2015 bisher kaum von dem, was 2021 Stand der Dinge ist, unterscheiden lässt. Eine Monetarisierung von Telegram scheint es noch nicht wirklich zu geben. Wie kann das sein, dass ein Messenger über die Jahre nur Kosten produziert, die ganz beträchtlich sind und welche Zukunftsaussichten könnten sich künftig abzeichnen?
Pavel Durov sagte, dass Telegram im Jahr 2021 mit der Monetarisierung beginnen wird. Die aktuellen Funktionen des Messengers werden kostenlos bleiben, aber es wird neue "ressourcenintensive" und kostenpflichtige Funktionen geben - für Business-Teams und Nutzer mit erweiterten Anforderungen.
Geld zu verdienen, oder an einen größeren Anbieter verkaufen
Die meiste Zeit in der Geschichte von Telegram habe ich die Rechnungen der Firma von meinen persönlichen Ersparnissen bezahlt. Aber bei der aktuellen Wachstumsrate ist Telegram auf dem Weg zu Milliarden von aktiven Nutzern - und den damit verbundenen Kosten.
Wenn ein Technologieunternehmen diese Größe erreicht, hat es nur zwei Möglichkeiten - anfangen, Geld zu verdienen, um die Kosten zu decken - oder an einen größeren Anbieter verkaufen", so Durov.
Laut Durov wird das Unternehmen nicht verkauft werden
Die Welt braucht Telegram als unabhängiges Projekt
Laut Durov wird Telegram dank der erreichten Größe "unauffällig" monetarisiert - die meisten Nutzer werden kaum gravierende Änderungen bemerken.
Alles, was mit dem eigentlichen Messaging zu tun hat, bleibt werbefrei. Der Messenger wird eine eigene Werbeplattform für Kanäle anbieten, die den Nutzern Komfort und Privatsphäre bietet, so der Firmengründer weiter.
"... Die Monetarisierung von Telegram sollte nicht nur uns, sondern der gesamten Community zugutekommen. Wenn zum Beispiel populäre öffentliche Kanäle über die Werbeplattform monetarisiert werden, erhalten die Besitzer dieser Kanäle kostenlosen Traffic im Verhältnis zu ihrer Reichweite.
Oder, wenn es - zusätzlich zu den aktuellen kostenlosen Stickern - kostenpflichtige Sticker mit erweiterten Funktionen gibt, erhalten die Urheber dieser Sticker ebenfalls einen Teil der Einnahmen. Wir wollen, dass Content-Ersteller und Unternehmer auf Telegram florieren und alle unsere Nutzer durch die Verbesserung der Qualität des Dienstes bereichern."