Ironman: sich beweisen, Kontakte knüpfen, aber kein Bock mit den alten Säcken Golf zu spielen?
Geschäft mit Erfolgreichen und Ausdauernden
Die World Triathlon Corporation, die die Rechte an der Marke Ironman besitzt, verwaltet alles um den Ironman und darüber hinaus. WTC macht das Geschäft mit Erfolgreichen und Ausdauernden. Obwohl kein eigenes Vermögen vorhanden, wird der WTC auf rund eine Milliarde an Unternehmenswert geschätzt. WTC besitzt so gut wie nichts, außer einem starken Brand, der anregt, inspiriert und begeistert.
3,86 Kilometer Schwimmen, 180,25 Kilometer Radfahren und anschließend die Marathonstrecke über 42,195 Kilometer laufen. Wer das schafft, der ist ein guter Triathlet und könnte am bekanntesten Triathlon der Welt, dem "Ironman" teilnehmen – prinzipiell, denn neben dem Kampfgeist müssen Sportler über das nötige Kleingeld verfügen. Jedes Jahr sind das Tausende Sportler, die sich in die Fluten stürzen und gegeneinander in den Wettkampf treten. Der Ironman ist wohl zurecht einer der härtesten Rennen der Welt – aber eben immer mehr auch für adrenalinsüchtige Besserverdiener!
WTC organisiert über ein Jahr verteilt, auf der ganzen Welt die verschiedensten Triathlons. In jedem von ihnen steht eine bestimmte Anzahl von Plätzen (Slots) zur Verfügung, die das Recht beinhalten, in der Hauptsaisonbeginn an der Ironman-Weltmeisterschaft teilzunehmen, die jedes Jahr im Oktober auf der Insel Kailua-Kona auf Hawaii stattfindet, und in der der Ironman WM-Titel ausgespielt wird.
Herausforderung für Freaks – wie der Ironman entstanden ist
Mitte der siebziger Jahre nahm der Marineoffizier John Collins an einem Leichtathleten-Staffellauf teil, der aus den Disziplinen Laufen und Schwimmen bestand. Die Teilnehmer diskutieren darüber, welche der Disziplinen nun den Athleten am meisten fordern würden. Collins Argumentation war die, dass er grundsätzlich das Radfahren als größte Herausforderung für einen Athleten sah, da dort am meisten Sauerstoffumsatz im Körper erfolgen würde.
Alle Versuche, in der Diskussion unter Teilnehmern ein Kompromiss zu finden verliefen im Sande. So kam Collins auf die Idee, ein Wettbewerb zu organisieren, in welchem alle drei Sportarten kombiniert waren, um die stärksten Athleten zu bestimmen.
So wurde der Triathlon geboren, der bis heute in seiner Form beibehalten wurde und in dem, neben dem Laufen und Schwimmen, noch 180 Kilometer Rad gefahren werden.
Im ersten Triathlon auf Hawaii, kämpften rund ein Dutzend Athleten gegeneinander. Im Gegensatz zu heute, hatte das wenig mit Geld oder Sponsoren zu tun und auch gab es keine Antritts- und Preisgelder
"Schwimme 2,4 Meilen, überwinde 112 Meilen mit dem Fahrrad, laufe 26,2 Meilen und sei den Rest deines Lebens stolz darauf! Egal, wer als Erster am Finish ankommt - wir alle werden denjenigen als IRONMAN ehren!"
Der erste Ironman
Vor dem Start hat jeder Teilnehmer eine Beschreibung der zu stemmenden Aufgabe bekommen: "Schwimme 2,4 Meilen, überwinde 112 Meilen mit dem Fahrrad, laufe 26,2 Meilen und sei den Rest deines Lebens stolz darauf!" Die Athleten mussten 140 Meilen ohne Pausen schaffen und das innerhalb von 17 Stunden. Collins sagte: "Egal, wer als Erster am Finish ankommt - wir alle werden denjenigen als IRONMAN ehren!"
Der erste Ironman wurde der Taxifahrer und ehemalige Militär Gordon Haller, der die gesamte Distanz in 11 Stunden, 46 Minuten und 58 Sekunden schaffte. Insgesamt kamen 12 von 15 Teilnehmern ins Finish. Das war im Jahr 1978...
Der aktuelle Streckenrekord beim Ironman Hawaii unter Männern wurde im Jahr 2011 von Alexander Craig (Australien) aufgestellt und beträgt 8 Stunden 03 Minuten und 56 Sekunden. In der Frauen-Meisterschaft gehört der Rekord Mirinda Carfrae (Australien, 2013) und beträgt 8 Stunden 52 Minuten und 14 Sekunden.
Die Teilnehmer wurden für Freaks gehalten. "Ich glaube nicht, dass jemand je interessiert sein wird, wie eine kleine Gruppe von Männern sich auf diese Weise quält," - sagt Valerie Silk, Besitzerin einer Kette von Fitness-Studios auf Hawaii, der Collins die Rechte an der Veranstaltung verkauft hat.
World Triathlon Corporation (WTC)
Nach und nach wurde der Ironman, welcher übrigens bis 1989 "Hawaii Triathlon Corporation" hieß, bekannter, was wohl auch daran lag, dass das Umfeld und die einzelnen Disziplinen gut darzustellen waren. Der amerikanische Fernsehsender ABC hat angefangen, Folgen und Sendungen darüber zu zeigen. Richtige Stars dieser Sportart gab es aber kaum welche und die richtige Popularität kam erst später, als...
...im Jahre 1990 der renommierte Zahnarzt und Triathlet, James P. Gills die Marke für drei Millionen US-Dollar kaufte und die World Triathlon Corporation (WTC) gründete. Zusammen mit dem Unternehmensberater Eddy Merckx begann er die Marke Ironman zu entwickeln und auch markenrechtlich besser zu positionieren und zu schützen.
Gills hat sich zum Ziel gesetzt Athleten zu fördern, bessere Preisgelder zu ermöglichen, den Sport weiter voranzutreiben und aus WTC ein weltweit führendes Unternehmen zu machen. Der WTC hat eine Reihe der Veranstaltungen namens "World Series" ins Leben gerufen, die alle Ironman-Veranstaltungen in einer Ironman-Sportsaison zusammenfasst und mit dem World Championship Wettbewerb auf Kailua-Kona endet. Nach einem ähnlichen Schema funktionieren auch andere professionelle Sportveranstaltungen.
Kailua-Kona, Hawaii
Auf der ca. 12.000 Einwohner zählenden hawaiianischen Insel Kailua-Kona findet jedes Jahr der Start und das Finish von Ironman statt. Ansonsten ist Kailua-Kona für ihre Vulkane, Wasserfälle, schwarzen Sand bekannt, aber in erster Linie für den Kona-Kaffee, Arabica-Kaffeebohnen, die zu den teuersten Kaffeebohnen der Welt zählen.
Die Geschichte von Triathlon
Tatsächlich entstand die Idee des modernen Triathlon viel früher - in den 1920er Jahren. Viele Sport-Historiker sagen, dass Triathlon in Frankreich entstand, wo in den 1920-1930er Jahren Rennen ausgetragen wurden, die sehr ähnlich den modernen Triathlon-Wettbewerben waren. Dazu gehörten auch Schwimmen, Laufen und Radfahren Rennen, aber für kürzere Strecken als die, die Athleten heute zu überwinden haben.
Die erste Erwähnung von Wettbewerben unter dem Namen "Les Trois Sports" (drei Sportwettkämpfe) wurden in "L'Auto", einer französischen Zeitung, gefunden. Allerdings hat sich in den folgenden Jahren das Interesse an dieser Art von Wettbewerben in Frankreich deutlich verringert und der Triathlon war dazu bestimmt, erst nach 40 Jahren wiederbelebt zu werden.
Triathlon in den USA
Der Wettbewerb, gegründet von Collins, war auch nicht der erste amerikanische Triathlon-Wettbewerb. Das Konzept von "Triathlon" erschien im Jahr 1973 an den Küsten Kaliforniens in der Stadt San Diego in den USA. Die Rettungsschwimmer Dave Payne organisierte jedes Jahr zu seinem Geburtstag einen Biathlon, bestehend aus einem kleinen Marathon und das Schwimmen einer Viertelmeile.
Einer der Athleten - Jack Johnstone, hatte einen großen Wunsch, einen neuen Wettbewerb mit größeren Distanzen zu organisieren. Er wandte sich an den lokalen Läuferclub und schlug vor, das Fahrradrennen hinzuzufügen und den entstandenen Wettbewerb "Mission Bay Triathlon" zu nennen.
Also, dank der Begeisterung von Johnstone erschien im Lexikon der Amerikaner das Wort "Triathlon" - aus dem Griechischen. "treis" (drei) und "athlos" (Wettbewerb).
"Triathlon" kommt aus dem Griechischen "treis" (drei) und "athlos" (Wettbewerb).
Triathlon in Europa und der UDSSR
In den 1980er Jahren ist die Popularität des Triathlon schnell in Europa gewachsen - der erste offizielle Wettbewerb im klassischen Triathlon auf dem europäischen Kontinent fand in der Tschechoslowakei im Jahr 1981 statt. Die erste Meisterschaft der Sowjetunion im Triathlon fand 1990 in Sankt-Petersburg statt.
Triathlon im Programm der Olympischen Spiele
Triathlon wurde erst im Jahr 2000 in das Programm der Olympischen Sommerspiele in Sydney offiziell aufgenommen. Der Olympische Triathlon-Wettbewerb umfasst folgende Distanzen: Schwimmen 1500 Meter, Radfahren 40km und Lauf von 10 Kilometern.
Ironman – die Herausforderung muss teuer erkauft werden!
Um an einem Ironman teilzunehmen, muss man nicht nur über die nötige Kraft und Ausdauer verfügen, sondern eben auch über eine gut gefüllte Brieftasche, denn alleine eine Registrierung für den Ironman kostet rund 650 US-Dollar. Dennoch ist diese Startgebühr nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten, um sich auf härteste Art und Weise erproben zu dürfen.
Die Ausrüstung könnte mal gerne mehrere Zehntausende US-Dollar verschlingen, aber viele sind bereits es zu bezahlen, um die Leistungsfähigkeit zu steigern. Ein Rad kostet locker 20.000 US-Dollar und selbst für einen besonderen Schwimmanzug gehen mal gerne über 1000 US-Dollar, für Sportschuhe 400 weg. Oft unterhalten die Athleten auch einen Stab an Personal, vom Physiotherapeuten über den Wasserträger.
Einige der "Ironmänner" bezahlen extra mehr für zusätzliche Dienstleistungen, die von der WTC angeboten werden. Das Unternehmen hat das "Ironman XC" - Ironman Executive-Challenge-Programm gestartet. Für 9.000 US-Dollar erhalten Teilnehmer Dienstleistungen von einem persönlichen Assistenten, der Flugtickets bestellt, ein Hotel bucht, alles plant, auf Kinder aufpasst das Lieblingsessen mit auf den Weg einpackt. Auch können Teilnehmer sich auf das Frühstück mit bekannten Sportlern freuen.
Das Durchschnittseinkommen eines Ironman beträgt 174.000 US-Dollar jährlich. Das Durchschnittsalter liegt bei 40 Jahren.
Elitärer Club
Klar, dass man schon für das Reisen an die Plätze des Ironman über das nötige Kleingeld verfügen sollte. Es überrascht aber dann doch, wenn man hört, dass das Durchschnittseinkommen eines Ironman 174.000 US-Dollar jährlich beträgt. Viele unter den Athleten sind CEO's und Führungskräfte. Im Gegensatz zu fast allen anderen Wettbewerben, an denen meistens Jüngere teilnehmen, liegt das Alter der Ironman-Teilnehmer im Durchschnitt bei 40 Jahren.
Wie die Marke zu Geld wird
Am Ticketverkauf lässt sich jedes Jahr aufs Neue sehen, dass die Nachfrage immer die Zahl der freien Starterplätze überschreitet. Bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii ist das am deutlichsten abzulesen. Hier werden zunächst die begehrten Startplätze an diejenigen ausgegeben, die die besten Platzierungen in den Altersgruppen in vorangegangenen Wettkämpfen erzielt haben. Bekannte Ironmänner bekommen einen Teil der Plätze, außerdem gibt es eine Verlosung aber auch ein Online-Auktion. 2012 wurde der teuerste Startplatz für 45.605 britische Pfund verkauft.
Die aktive Monetarisierung der Marke begann im Jahr 2008, als WTC von Providence Equity Partners erworben wurde. Die neuen Eigentümer begannen Lizenzen am Ironman-Namen zu verkaufen, Produkte in Zusammenarbeit mit den Partnern rauszubringen und so neue Märkte zu erschließen.
Beispielsweise ist eine Timex-Uhr als Ironman-Modell zu einem Verkaufsschlager geworden. Als Folge dieser Expansion, die Ende 2000 richtig Fahrt aufnahm, erhöhte sich der Umsatz auf 150 Millionen US-Dollar jährlich. Die Erträge 2015 lagen bei 183 Millionen US-Dollar. Unter Ironman-Brand werden Kleidung, Accessoires und Sportgeräte für insgesamt 500 Millionen US-Dollar jährlich verkauft.
Ironman goes China
Im Juli vergangenen Jahres wurde bekannt, dass das WTC wieder den Besitzer wechselt. Der chinesische Mischkonzern Dalian Wanda Group brachte sich mit 650 Millionen US-Dollar in das Unternehmen WTC mit ein und übernahm damit auch alle Verbindlichkeiten. Das Wall Street Journal schätzte die endgültige Transaktionssumme auf 900 Millionen US-Dollar.
Klar erkennbar sind die Bestrebungen der neuen chinesischen Investoren auf dem chinesischen Markt, die Marke und auch die Wettkämpfe bekannter zu machen und zu vermarkten. Der chinesische Markt besteht aus einem immer größer werdenden Teil auch aus einer Klientel, die sehr an dem Sport interessiert ist und auch über das entsprechende Einkommen verfügt.
Einer der Vorteile des Geschäftsmodells von Ironman sind niedrige Kosten für die eigentliche Organisation von Wettbewerben. Ironman zieht ständig Freiwillige an, die in allen Phasen des Rennens zur Seite stehen: Sie helfen Sportlern, geben ihnen Fahrräder, bereiten Getränke vor, sammeln Fahrräder vor dem Lauf ein, halten Ordnung auf der gesamten Strecke, sichern ab, zeigen die richtige Richtung während eines Laufes an und helfen vor allem nach dem Finish, wo viele nach einem langen Wettbewerb völlig entkräftet versorgt werden müssen.
Was sind 70.3 und 140.6?
140.6 steht für den Ultratriathlon, einer eigenständigen Disziplin, die eine der größten mentalen und körperlichen Herausforderungen darstellt.
Geschwommen wird dabei 3,862 Kilometer, 180,247 Kilometer Rad gefahren und danach geht es in die Marathonstrecke von 42,195 Kilometer. In Meilen entspricht das einer Strecke von 140,6 Meilen.
Die Konkurrenz auf dem Markt
Das WTC verbietet strikt Versuche der illegalen Nutzung der Marke Ironman. Jedes Unternehmen kann prinzipiell auch einen Triathlon-Wettbewerb organisieren, jedoch darf beispielsweise keiner die Teilnehmer als "Iron-Männer" bezeichnen. Viele sind jedoch im großen Maßen deshalb an der Teilnahme interessiert. Der Brand, sowie auch die Bezeichnung "Ironman" hat für viele eine dermaßen große Bedeutung, dass sich viele die Symbole eintätowieren lassen.
International gesehen sind andere Triathlon-Wettkämpfe, auch mit deutlich niedrigeren Startgebühren versehen und locken einige Teilnehmer. In den USA ist die Situation jedoch eine andere und dort ist der Ironman der unangefochtene Marktführer. Beispielsweise zog ein in Kalifornien durchgeführter Triathlon "CapitolaMan" nur 40 Athleten an. Im Jahr 2013 fanden in Florida weitere Triathlon Wettbewerbe statt: "Great Floridian", der jedoch auch nur 117 Teilnehmer im Feld hatte und "Maryland's ChesapeakeMan" mit 144 Teilnehmern.
"North Carolina's Beach 2 Battleship" und "Vineman full-distance race" sind mit durchschnittlich je 700 Teilnehmern ein wenig populärer, können Ironman jedoch nicht das Wasser reichen.
Einige andere Wettkämpfe versuchen sich ein Alleinstellungmerkmal dadurch zu schaffen, indem sie beispielsweise an extremere Orte gehen. So endet ein in Norwegen organisierter Triathlon, der "Norseman Xtreme2, auf einem Berggipfel in 1800 Meter über dem Meeresspiegel.
The Challenge Family – Ironman's Konkurrent Made in Germany
Stärkster Konkurrent zum Ironman auf deutschem Boden, aber auch weltweit, ist ein Rennen namens "The Challenge Family", das in der Stadt Roth entstanden ist. Klein regional angefangen verwandelte sich The Challenge Family in eine Organisation mit mehreren Rennen auf der ganzen Welt. 2014 startete The Challenge Family eine Expansion auf US-amerikanischen Boden. Jedoch sind die meisten Wettbewerbe von The Challenge Family nicht mit den Ironman-Wettbewerben zu vergleichen, wo gleichzeitig ca. 3.000 Athleten starten.
CEO der Organisationfirma des Roth Triathlon, Felix Valshofer, erwarte auch nicht, dass hier eine Konkurrenz zum Ironman erwachsen werde, vielmehr sehe man sich als Alternativangebot.
Wie kann man an Ironman teilnehmen?
Ihre Ansichten in Sachen "was möglich ist und was nicht" ändern sich grundlegend." Bericht eines Teilnehmers von Ironman 70.3 in Phuket, Thailand Herbst 2012.
Wie kann man an Ironman teilnehmen? Teilnehmerbericht
Wir fanden einen Bericht von Boris Lipatov eines Teilnehmers von Ironman 70.3 in Phuket, Thailand Herbst 2012, den wir übersetzt veröffentlichen.
"... Ich und mein Kumpel hatten das Glück an Ironman im Oktober 2012 in Phuket, Thailand, teilzunehmen. Davor haben wir bereits ein paar Mal an Marathonläufen teilgenommen und einmal kam uns die Idee, beide Sachen zu vereinen – einmal unsere Kräfte im Ausland zu messen und danach eine Woche Urlaub in Thailand zu machen.
Während der Schule habe ich acht Jahre lang das Ringen trainiert, während meiner Studentenzeit trainierte ich Laufen und Leichtathletik. Ich ging als ein Austauschstudent für zwei Jahre nach Frankreich und machte Rugby. Nach der Rückkehr entdeckte ich wieder Interesse am Laufen und fühlte plötzlich den Drang, mich einmal im Triathlon zu versuchen.
Wir haben uns mit meinem Trainingspartner vorerst für "Ironman 70.3" entschieden oder wie es auch bezeichnet wird, den "Half Ironman", um zu sehen, ob wir mehr als ein Marathon schaffen würden und ob es Sinn macht, uns für Triathlon auch in Zukunft zu engagieren.
Eigentlich kann jeder zum Ironman Teilnehmer werden, Hauptsache man trainiert genug. Auf der offiziellen Ironman-Website gibt es den Wettkampfplan, man kann sich ganz einfach registrieren. Es gibt zwei Kategorien: Profis und Amateure. In die Kategorie der Profis kann man entweder für die vorherigen Leistungen oder gegen eine Gebühr antreten, in der Kategorie der Amateure registriert man sich einfach und bezahlt die Startgebühr.
Durch die Teilnahme an Ironman können Sie einmal sich etwas beweisen.
Viele Freunde fragten mich: "Und was ist, kann man dort etwas zu gewinnen?" Bei Ironman gibt es nichts zu holen, alles läuft auf eigene Kosten. Durch die Teilnahme an diesem Wettbewerb können Sie einmal sich etwas beweisen. Meiner Meinung nach, versammeln die Organisatoren dieser Veranstaltungen einfach ähnliche Menschen an einem Ort und helfen ihnen, bei einem organisierten Sport. Vor dem Wettkampf haben wir mit meinem Trainingspartner Bestätigungen darüber unterschrieben, dass wir auf eigenes Risiko antreten. Schon bei Ironman 70.3 ist die körperliche Belastung so hoch, dass die Organisatoren keine Verantwortung für Leib und Leben übernehmen.
Normalerweise dauert die Vorbereitung auf den Half Ironman ein paar Monate. Für den Ironman 140.6 benötigt man schon ein gutes Jahr, mindestens 12 bis 25 Stunden pro Woche an Trainingsaufwand. Ich plane in Zukunft auch an großen Wettbewerben teilzunehmen.
Die Vorbereitung ist für jeden meistens individuell. Einer hat mehr Lust auf Laufen, ein anderer bevorzugt das Fahrrad. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass der einfachste Teil für mich das Laufen war. Der schwierigste Teil des Wettbewerbs war für mich Schwimmen und die Vorbereitung darauf. Ehrlich gesagt schwimme ich nicht sehr gut, ich bin noch nie sehr gerne geschwommen. Mein Freund und ich waren darüber besorgt, dass wir es nicht bis zur Ziellinie schaffen. Das 1,9 Kilometern Schwimmen bestand aus zwei Stufen: im offenen Meer und in der Lagune. Der schwierigste Teil war für mich, meine Angst vor dem offenen Wasser zu überwinden – früher habe ich mich auf so eine lange Distanz im offenen Meer nicht getraut.
Ich erinnere mich vor allem an die gute Organisation: Empfang und Registrierung der Athleten, und natürlich, Massagen und Getränke nach dem Finish. Es gab auch Partys, aber ich persönlich verstehe nicht, wie es nach einer solchen Distanz noch Spaß machen kann zu feiern.
Ich denke, dass bei den Triathlon Wettbewerben und auch bei Ironman, Athleten nicht gegeneinander, sondern in erster Linie gegen sich selbst antreten. Die Atmosphäre dort ist besonders: die Menschen sind glücklich, weil sie das tun, was sie mögen. Nicht alle Ironman Teilnehmer sind Profisportler, ich sah unter ihnen beispielsweise einen Mann ohne ein Bein, dem Freunde halfen, den Strand vor und nach dem Schwimmen zu überqueren.
Ein anderes Mal nahm an dem Wettbewerb ein Mann mit einem gebrochenen Arm teil, und er schaffte es, sowohl Rad zu fahren als auch zu laufen. Die Teilnahme an dieser Art von Wettbewerben ist eine Frage der inneren Einstellung. Und wenn Sie vorher gedacht haben, dass das Überwinden einer solchen Distanz nicht möglich ist, ändern sich Ihre Ansichten in Sachen "was möglich ist und was nicht" grundlegend."
Triathlon – eine permanente Auseinandersetzung mit dem inneren Schweinehund, das ist es. Ich habe mir sagen lassen, dass die meisten auch noch so trainierten Athleten, die sich so etwas freiwillig antun, während eines Wettkampfs nicht nur gegen Schmerzen angehen, nein. Viele berichten davon, dass sich so gut wie immer Gedanken aufdrängen, die ans Aufhören appellieren, also innerlich. Da gilt es also gegen anzugehen. Dieser Kampf soll mitunter zu einer richtig schwer zu nehmenden Pyscho-Hürde werden. Nicht nur Triathleten sind davon betroffen, sondern auch Marathonläufer und andere Extremausdauer Sportarten. Bis dahin ist ja noch alles nachvollziehbar. Für meine Begriffe ist da in diesem Sport aber schon zu viel Geld im Spiel. Antrittsgelder, die jenseits von gut und böse sind, verhindern, dass motivierte Sportler sich das leisten können. Anderseits wäre ohne Marketing und Geld vielleicht dieser Sport nie so populär geworden…….
Ich spiele Schach und lasse meinen inneren Schweinehund in Ruhe.. )