Ein Leben in Saus und Braus, so könnte man das Leben eines Evan Spiegel umschreiben. Er kommt aus einem Elternhaus, in dem Luxusvillen, Rennwagen und Hubschrauberlandeplätze zur Normalität gehören
Snapchat ist Evan Spiegel
Evan Spiegel ist ein junger Mann, der dadurch erst richtig in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt ist, da er ein Milliardenangebot von Facebook einfach ausgeschlagen hat. Das war 2013 und in einer Situation, in der die Gewinne bei Snapchat nicht wirklich da waren – und es auch bis heute nicht sind, denn das Unternehmen schreibt seit jeher rote Zahlen in Millionenhöhe.
Nach Angaben Evan Spiegels, wolle man vor einem Verkauf eine breitere Nutzerbasis schaffen, um noch einen besseren Preis zu erzielen. Man geht davon aus, dass andere Investoren- und Investmentgruppen, wie Google, zu dem Zeitpunkt bereit waren bereits 4 Milliarden US-Dollar für Snapchat zu zahlen.
Dabei ist Snapchat bei weitem keine Revolution unter den Messengern und auch, dass sich Nachrichten und Bilder selbstständig nach Versenden innerhalb weniger Sekunden löschen, stellt kein Alleinstellungsmerkmal dar.
Der Messenger ist jedoch bei Jugendlichen extrem beliebt und angesagt. In der spezifischen Altersgruppe stellt Snapchat eine Konkurrenz zum sozialen Netzwerk Facebook dar und wird dort durch den Messenger ersetzt. Mit Snapchat wären die Zukäufe für Facebook perfekt gewesen, nachdem sich Facebook teuer bei Instagram eingekauft hatte.
Alles in Allem hatte Spiegel Recht – 2015 wurde Snapchat mit 18 Mrd. US-Dollar bewertet, 2017 mit 24 Milliarden US-Dollar, der Börsengang folgte.
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Pacific Palisades - Los Angeles, CA
Die Reichen und die Schönen sind im Nobelort Pacific Palisades ungefähr so oft anzutreffen, wie in Beverly Hills. Dieser Ort bei Los Angeles ist längst nicht mehr das verschlafene Nest am Pazifik von einst – heute wohnen hier diejenigen, die es sich leisten können.
Mit goldenen Löffel geboren?
Spiegel entstammt einer sehr wohlhabenden Familie und wurde am 4. Juni 1990 geboren. Seine Mutter Melissa war die jüngste Absolventin an der Harvard Law School und arbeitete in sehr renommierten Kanzleien, unter Anderem Pillsbury, Madison & Sutro. Vater John war Partner bei der ebenso renommierten Kanzlei Munger, Tolles & Olson, mit dem Einkommen von drei Millionen US-Dollar im Jahre 2006.
Die Familie wohnte in der Nähe von Pacific Palisades im Westen von Los Angeles direkt an der Küste. Das Viertel ist genauso elitär wie Beverly Hills, ist jedoch sogar näher an den Stränden als Beverly Hills. Das Haus kostete zwei Millionen US-Dollar und es wurde noch eine Million in die Renovierung im Jahre 2000 investiert. Die Familie besitzt fünf Luxus-Autos, unter anderem einen Lexus und einen restaurierten Mustang Baujahr 1966.
Für Ausbildung von Evan und seiner beiden jüngeren Schwestern Lauren und Carolina an der Crossroads School for Arts & Sciences zahlt Familie 75.000 US-Dollar pro Jahr.
Neben Hauspersonal, sorgt auch ein persönlicher Koch für das leibliche Wohl der gesamten Familie. Das Leben im Luxus besteht auch aus vielen Reisen von Europa bis Bahamas, Snowboarden von einem Hubschrauber in Kanada, teuren Autos und Luxusgütern.
Allerdings sind die Kinder der Familie Spiegel schon frühzeitig auf Karriere hin geprägt worden. Außer Schule sind viele Privatlehrer für 250 US-Dollar pro Unterrichtseinheit gebucht. Aber auch freiwillige Arbeit und Einsatz für mildtätige Zwecke wurde beim Nachwuchs gefördert. So war es der Familie wichtig sich auch für Benachteiligte zu engagieren und diese Werte auch den Kindern zu vermitteln.
2015 wird Evan für zwei Kurse am Otis College of Art and Design eingeschrieben. Vom Grafikdesign wird er richtig beeindruckt.
Evan Spiegel als Persönlichkeit
Wenn man von Evan Spiegel spricht, dann beschreibt man ihn als sehr ausgewogene und angenehme Person und als ehrgeizigen jungen Mann. Aber Geld verdirbt Evan – je älter er wird, desto mehr will er für Luxusgüter ausgeben. Als Vater seine Unzufriedenheit äußert, verteidigt der Sohn sein Recht auf ein Luxus - heiß und sehr überzeugend.
"Du kannst meine Liebe zu materiellen Objekten (wie Autos) verurteilen, aber denk darüber nach, wie gerne du Bose-Kopfhörer hast" - ist ein Brief, den er im Februar 2008 im Alter von 17 Jahren an seinen Vater schreibt. Und dann bittet er ihn direkt um ein neues Auto.
Ende 0-er Jahre wird eine schwere Zeit für die Familie, die 2007 auseinander bricht. Die Eltern lassen sich scheiden. Die Scheidung zweier professioneller Anwälte erstreckt sich über mehrere Jahre.
Evan Spiegels Vater kaufte für rund vier Millionen US-Dollar ein Haus in der Nähe und gibt Evan volle Freiheit bei der Einrichtung, jedoch unter Aufsicht von Greg Grande, der unter anderem für die Erfolgsserie "Friends" die Kulissen entworfen hatte.
Evan Spiegel wurde von Hause aus sehr verwöhnt und ihm standen alle Möglichkeiten dort offen. Im Zimmer des jungen Mannes, der später Firmengründer werden sollte, fanden sich ein mit weißem Leder bezogenes Riesenbett, venezianische Gipswände, frei bewegliche Regale, ein Super-Computer, zwei Designerstühle, maßgeschneiderte Schränke und ein Heimkino im Keller, der aus dem Schlafzimmer programmiert werden konnte.
Wie Spiegels Mutter traurig in der Scheidungsakte anmerkt, hat sie kein Heimkino im Keller, so dass Evan dadurch lieber im Hause des Vaters verweilt. So kam es auch, dass Evan Spiegel zunächst im Hause des Vaters bleib, was aber nicht lange anhielt.
Dad, ich will einen BMW!
Das bequeme und luxusverwöhnte Leben findet aber ein Ende, als Evan Spiegel seinen Vater um 75.000 US-Dollar bittet, um sich einen neuen BMW 535i zu kaufen. Ein Kauf ohne Grund, da er zu der Zeit einen fast neuen Cadillac für 56.000 US-Dollar fuhr.
Vergebens versucht Spiegel-Junior seinem Vater zu beweisen, dass er ein kleineres und sparsameres Auto braucht, weil er so häufig in die Stadt fährt. Es hilft nicht einmal ein Versprechen zu sparen und auf den Kauf von Kunstwerken und Reisen zu verzichten.
Zu der Zeit erhält Spiegel 250 US-Dollar Taschengeld wöchentlich. Er fordert jedoch die vierfache Menge an Geld und lieferte direkt die passende Begründung hinterher. Er schickt eine gesamte Schätzung in der alle Aufgaben aufgezählt sind. Es waren in US-Dollar 512 für Essen, 400 für Kleidung, 350 für Freizeit und der Rest für Benzin notwendig.
Außerdem "... ach ja, und ein paar tausend Dollar mehr sollte man immer zur Hand haben, da das Leben voller unerwarteter Kosten steckt."
Ein Streit entbrannte daraufhin in der Familie. Spiegel zieht zu seiner Mutter, die ein paar Tage später den heiß erwünschten BMW zwar nicht kauft, aber mietet. Evan wird unmittelbar danach im Auto geblitzt, mit 62 Meilen pro Stunde unterwegs, bei erlaubter Höchstgeschwindigkeit von 35 Meilen pro Stunde.
Laut der Los Angeles Times, hielt es in dieser Zeit Spiegel auch nicht immer so genau mit dem Gesetz und ließ es auch sonst ordentlich krachen. Er äußerte sich rassistisch in der Öffentlichkeit, trank Alkohol vor 21 Jahren und konsumierte Drogen. Auch Orgien wurden gefeiert, zu denen sich der Heranwachsende freimütig bekannte.
Orgien sind kein Hindernis fürs Studium
Trotz der turbulenten Ereignisse und seine persönlichen und familiären Umstände, war Spiegel ein ausgezeichneter Schüler. In der High School engagierte er sich im Journalismus und schrieb beispielsweise Artikel über alternative Methoden bei der Unterrichtsweise von Mathematik an der High School.
Zu einer der Aufgaben im Journalismus-Kurs an der High School, galt es die Werbung in der Schülerzeitung zu verkaufen. Spiegel hat sich hier als sehr verkaufstüchtig erwiesen und viel mehr als nötig an den Mann gebracht, indem er bei allen Nachbarn herumgegangen ist und verkauft hat.
"Vitamin B", auch beim Studienplatz
Spiegel bewarb sich an der Stanford Universität, an der auch schon sein Vater Wirtschaftswissenschaften studierte, bevor er sein Jurastudium in Yale anfing. 2008 dann erhielt er seinen Studienplatz. Wie wichtig dabei immer noch die Rolle seiner Eltern war, zeigt der Umstand, dass sie der Uni eine Spende machten, die sicherlich auch einen Einfluss auf die Studienplatzvergabe gehabt haben könnte, behauptet LA Weekly.
Beflügelt von Red Bull
Spiegel machte sich an der Uni und den Traum, den er seit High School Zeiten hegte, war es, für Red Bull zu arbeiten.
Ich habe eine Marke, die ich liebe und dessen Entstehung mich faszinierte. Ich wollte immer ein Teil davon sein. Ich hatte Glück und fand einen Freund, der jemanden aus der Firma kannte. So begann der Kontakt zu Red Bull" - so Evan Spiegel.
Das Ganze war als unbezahltes Praktikum aufgezogen, das neben dem Studium lief. Spielgels Mutter sagt, dass im Rahmen von diesem unbezahlten Praktikum bei Red Bull, ihr Sohn Marketing studierte und in verschiedenen Projekten im Zusammenhang mit Computer- und Grafik-Design arbeitete.
Spiegel beschreibt das Praktikum bei Red Bull ein wenig anders: "Ich habe gelernt, wie man eine coole Party organisieren kann und genoss das in vollen Zügen. So konnte ich bereits mit 17 Jahren eine Party mit 300 Personen organisieren."
Der erste Misserfolg
An der Stanford kann sich Spiegel nicht entscheiden. Es folgt ein bezahltes Praktikum in einem Unternehmen für Biomedizin. Spiegel beschließt danach Lehrer zu werden und das Interesse treibt ihn nach Südafrika, um dort in Bildungsprojekten zu arbeiten. Letztendlich fällt aber die Wahl auf Computertechnik.
Einer der Ideengeber dazu war ein Bekannter der Familie, der Spiegel erlaubt hat, entsprechende Kurse an der Stanford zu besuchen und Scott Koch der Inhaber von "Intuit", einem Softwarehersteller aus Kalifornien, der bei diesem Kurs einer der Dozenten war.
Spiegel bittet Koch an seinem Projekt TxtWeb zu arbeiten. Seine Idee ist es, dass Menschen in Indien, die keinen Zugang zum Breitband-Internet hatten, die Informationen dann per SMS erhalten.
Mit dieser Erfahrung startet Spiegel ein eigenes Projekt, zusammen mit einem Freund Bobby Murphy. Die Webseite FutureFreshman.com gibt eine Anleitung, wie man mit der College Führung kommuniziert, wie man dort diverse Anträge einreicht und diese verfolgt. Abgesehen von den Eltern der beiden Studenten, hat sich für die Seite niemand interessiert.
Aber das nächste Projekt, das im Frühjahr 2011 begann, war ein Glückstreffer – das Studium des Produktdesigns an der Stanford hat sich doch als praktisch erwiesen.
Snapchat entsteht
Das Gründungsteam von Snapchat besteht aus Murphy, Spiegel aber auch Reggie Brown. Das Konzept von Snapchat wird gemeinsam erarbeitet, aber die Idee stammt anfänglich genau von Brown und nicht von den beiden. Das alles wird später in einer gerichtlichen Auseinandersetzung münden.
Man zieht sich in das Haus von Spiegels Vater zurück. Das Logo wird in Form eines Geistes erstellt und die Programmierarbeiten für Snapchat beginnen. Im Juli erscheint auf iTunes die erste Version, die sich noch "Picaboo" nennt.
Es kommt zu unüberwindbaren Konflikten bei den Gründern. Brown gerät aus dem operativen Geschäft und wird ausgeschlossen. Alle seine Passwörter werden geändert. Spiegel und Murphy verbleiben und sehen sich später mit einer Klage von 30 Prozent der Firmenanteile konfrontiert, die Brown versucht einzufordern.
Snapchat beauftragt eine große Kanzlei mit der Wahrnehmung der Rechte von Spiegel und Murphy. Im September 2014 kommt es zu einer Einigung zwischen den Parteien und eine großzügige Entschädigung wird ausgezahlt, dessen Höhe aber nicht bekannt ist. (Manche Quellen gehen von 158 Millionen US-Dollar aus).
Erfolgsgeschichte
"The New Yorker" berichtet, dass im Februar 2012 40.000 Nutzer beim Messenger registriert waren. Im Mai 2012 kam der erste Investor, Lightspeed Venture Partners investiert 485 000 US-Dollar in die Idee.
Im Februar 2013 fand sich eine weitere Investition von 15 Millionen US-Dollar, die Bewertung des Unternehmens stieg auf 70 Millionen US-Dollar im Juni 2013. Dann schließt Snapchat eine weitere Finanzierungsrunde ab. Angezogen wurden diesmal 60 Millionen US-Dollar, das Unternehmen ist fortan 800 Millionen US-Dollar wert.
Wo liegt das Geheimnis für seinen Erfolg?
Spiegel selbst beantwortet diese Frage in einem Interview mit "LA Weekly" folgendermaßen: "Ich bin ein junger, gebildeter weißer Mann. Ich habe sehr, sehr viel Glück gehabt. Aber das Leben ist nicht immer fair".
Der Ehevertrag
Der 25-jährige Spiegel wurde durch seine Liebe zur Schauspielerin und Model Miranda Kerr auch in den Boulevardmedien bekannt. Die 32-jährige Kerr brachte bereits ein Kind mit in die Verbindung. Vorheriger Partner war ebenfalls der bekannte Hollywoodschauspieler Orlando Bloom.
Beide wollten heiraten und so sollte ein Ehevertrag den weitaus besser gestellten Spiegel auch finanziell vor bösen Überraschungen bewahren. Anfang Mai 2015 wurde berichtet, dass Spiegel sein eigenes Haus in Los Angeles gekauft hat und endlich aus dem Hause seines Vaters auszuziehen, um gemeinsam mit Kerr zu leben.
Miranda Kerr
Miranda Kerr ist die schöne Australierin, die für Victoria´s Secret über die Laufstege der Welt stolziert, aber auch auf dem Cover der Vogue abgelichtet war. Bekannt wurde das australische Model auch durch die Ehe mit dem Schauspieler Orlando Bloom, aus dem ein gemeinsamer Sohn hervorgegangen ist.
Snapchat – nur gut für explizite Bilder?
Snapchat hing immer der Ruf nach, dass es eigentlich vornehmlich dazu genutzt werden würde, um pornografische Bilder zu verschicken, die sich beim einmaligen Betrachten nach Sekunden von selber wieder löschen würden.
Mit diesem Problem wurde man im Unternehmen konfrontiert und man konzipierte daraufhin eine PR-Kampagne, die diesen Bezug zu nur Porno aufbrechen sollte:
"Zeigen Sie Ihre neuen Schuhe her, machen Sie blöde Gesichter, zeigen Sie Ihre neue Frisur. Haben auch Sie einen Bad-Hair-Day?"
Die Snapchat-Macher wollten so auch die Art von Fotos zeigen, die nur für das sekundenlange Betrachten gedacht sind und die vom Absender bedenkenlos verschickt werden können, ohne sich Sorgen machen zu müssen, das man sie weiterleitet o.Ä.
Mit Snapchat geht aber auch so etwas:
Das mit der Pornografie wurde auch durch eine Studie, die an der Universität von New Hampshire durchgeführt wurde, relativiert. Die besagt, dass nur rund ein Prozent der Nutzer Snapchat für die Versendung von Bildern verwendet, die als pornographisch bezeichnet werden können. Mehr als das, ist Snapchat bei Schülern so beliebt, da das Versenden von Bildern jeglicher Art diskreter abläuft und von Lehrern und Eltern nicht nachweisbar ist. Schüler werden seltener erwischt.
Spiegel hat auf eine sehr subtile Weise erkannt, dass es den Wunsch der Millenials zu einer Facebook-Alternative gibt. Spiegel hat so eine Alternative zu Facebook geschaffen und gleichzeitig genau das Gegenteil von Facebook erzeugt.
Nachahmer zu Snapchat hat es viele gegeben, beispielsweise Efemr, Wickr, Wink, Blink, Glimpse, Grpyhn, Ansa, Frankly, Secret.li, Spirit, Squawk, Poke, Burn Note, Vidburn, Clipchat, aber keiner hat es geschafft, den Erfolg von Snapchat zu wiederholen.
Zuckerberg hat angerufen
2013 arbeiten bereits 28 Menschen bei Snapchat. Es gibt ein Büro in Kalifornien und ein Bungalow direkt am Strand.
Snapchat entwickelt sich. Es wird möglich 15-Sekunden-Videos zu veröffentlichen, oder eine 24-Stunden-Diashow von einem kompletten Tag zu starten, die um Mitternacht wieder verschwindet.
Im Jahr 2013 sind 70 Prozent der Snapchat- Nutzer Frauen. Nutzer senden einander 350 bis 400 Millionen Fotos pro Tag – das ist so viel, wie Fotos auf Facebook und Instagram zusammen hochgeladen werden.
Mark Zuckerbergs Kaufangebot, was er im Oktober 2013 unterbreitete, lag bei 1 Milliarde US-Dollar und wurde im November bereits auf 3 Milliarden US-Dollar erhöht, jedoch blieb auch das ohne Erfolg. Spiegel und Murphy stiegen dadurch in die Liste der Milliardäre auf, weil Forbes dadurch seine Bewertung des Startups änderte.
Bereits zuvor war Facebook schon mit einem Einkauf von Instagram in Erscheinung getreten, für das Mark Zuckerberg eine Milliarde US-Dollar bezahlt hatte und es in der Fachwelt neben der Verwunderung auch allerlei Spott gab, da man die Summe für irrwitzig hoch hielt. Nach dem Snapchat-Angebot hat man angefangen umzudenken und die ersten Stimmen kamen auf, die den Instagram-Kauf als unglaublich günstig bezeichnet haben.
Investment-Poker bei Snapchat
Im Jahr 2014 investierte der russische Geschäftsmann Yuri Milner über die Investmentgesellschaft DST Global große Summen in Snapchat und ließ die Unternehmensbewertung erneut in die Höhe schnellen.
2015 bekam man im Rahmen der neuen Finanzierungsrunde 1.8 Milliarden Investitionen und erreichte eine Unternehmensbewertung von 18 Milliarden US-Dollar.
Zielgruppe von Snapchat sind die 13 bis 34-jährigen. In den USA haben in dieser Altersklasse rund 60 Prozent der User Snapchat als App installiert. Weltweit versenden rund 100 Millionen User Nachrichten und Bilder über den Messenger.
Dabei lernt Snapchat erst gerade, Geld zu verdienen. Als Zuckerberg Snapchat kaufen wollte, war fast die einzige Einnahmequelle das Geld der Anleger. Seitdem hat sich der Messenger in Sachen Werbung weiterentwickelt. Es wurden Vereinbarungen mit Verlagen und Medienunternehmen geschlossen. Snapchat verschickt Werbebotschaften und einige Zeit später verschwinden sie wieder.
- Im Jahr 2015 betrug der Umsatz 59 Millionen US-Dollar.
- 2016 lag der Umsatz bei circa 370 Millionen US-Dollar.
- 2017 rechnet Snap mit einer Milliarde US-Dollar Umsatz.
Aber schwarze Zahlen hat Snapchat noch nie geschrieben. Das Unternehmen war und bleibt unrentabel und bringt unterm Strich nur Verluste. Die Zukunft wird zeigen, wie sich auch eine Monetarisierung bei Snapchat umsetzen lässt.