N26 - die schlanke Bank
N26 – was sich nach einem Nachrichtenportal anhört, ist eine erfolgreiche Onlinebank, die alles anders machen will.
Investitionen anziehen, eine europäische Banklizenz erwerben und in den US-Markt einsteigen.

Number26 wurde im Februar 2013 von den deutschen Unternehmern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründet.

Der ungewöhnliche Name N26 hat seinen Ursprung dort, wo das einstige Startup seinen ersten Firmensitz hatte und die Adresse "Unter den Linden 26" war.

Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal

Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal, Gründer von N26. Quelle: vc.ru

Vita der Gründer

Vor der Gründung von N26 studierte Valentin Stalf an der Universität St. Gallen, der Universität Sofia in Tokio und der Wirtschaftsuniversität Wien. Während seines Studiums arbeitete er im Bereich Strategische Beratung und Investment Banking.

Nach seinem Studium kam er zum Rocket Internet Inkubator. Dort war er an der Gründung verschiedener Unternehmen beteiligt.

Valentin Stalf

Valentin Stalf. Quelle: https://n26.com/de-de/presse

Maximilian Tayenthal absolvierte eine Ausbildung in Betriebswirtschaft, Völkerrecht und Verwaltung in Wien, Rotterdam und Paris.

Vor der Gründung von N26 arbeitete er als Strategieberater bei Booz & Company, sowie als Assistent des Finanzdirektors bei der größten Versicherungsgesellschaft Österreichs der "Wiener Städtische Versicherung AG - Vienna Insurance Group".

Maximilian Tayenthal

Maximilian Tayenthal. Quelle: https://n26.com/de-de/presse

Die erste Internetbank Europas

Startup Number26 mit Hauptsitz in Berlin arbeitete bis 2016 ohne Banklizenz.

Das Problem der fehlenden Banklizenz bis Juli 2016 umschiffte N26 durch eine Zusammenarbeit mit der Wirecard, über die man Banktransaktionen abwickelte.
Man erbrachte Finanz- und Kreditdienstleistungen vorerst nur für in Österreich und in Deutschland ansässige Bankkunden. Nur drei Jahre später erhielt das Unternehmen den Namen N26 und die begehrte europäische Banklizenz. Im Jahr 2016 wurde N26 offiziell die erste reine Internetbank in Europa.

Der ungewöhnliche Name N26 hat seinen Ursprung dort, wo das einstige Startup seinen ersten Firmensitz hatte und die Adresse "Unter den Linden 26" war.

N26 bietet umfassende Online-Banking-Dienstleistungen: Erstellen und Bearbeiten von Girokonten, Verwalten einer Debitkarte, Speichern und Überweisen von Geldern. Alle Funktionen sind auf der Website oder in einer Smartphone-Anwendung verfügbar.

Von Großbritannien nach Übersee

Im Oktober 2018 trat N26 in den britischen Markt ein und plante eine Markteinführung in den USA. Das Unternehmen ist bereits in 24 Ländern in Europa vertreten. Die Bank betreut mehr als 2,3 Millionen Kunden und täglich sind es mehr als 2500 Menschen, die zu neuen Bankkunden werden.

Zum Vergleich: im Jahr 2016 nutzten etwa 300.000 Kunden das Angebot. Das monatliche Transaktionsvolumen der Bank im Jahr 2018 überschritt 1 Milliarde US-Dollar. Der Marktwert des Unternehmens wird mittlerweile auf 2,7 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Im Jahr 2013 kündigten der Mitarbeiter des Rocket Internet-Gründerzentrums Valentin Stalf und sein Freund Maximilian Tayenthal, stellvertretender Finanzdirektor einer großen Versicherungsgesellschaft, ihren Job und gründeten das Fintech-Startup-Unternehmen Papayer, das bald in N26 umbenannt wurde.

Die Anfänge

Valentin Stalf Valentin Stalf: "Maximilian und ich kennen uns seit der Schule. Wir vertrauen einander - das ist sehr wichtig, wenn Sie gemeinsam mit jemandem ein Geschäft aufbauen. Darüber hinaus ergänzen sich unsere Erfahrungen und Kenntnisse aus verschiedenen Bereichen.

Maximilian arbeitete im juristischen Bereich und ich in Startups. Unsere Motivation bestand auch darin, zu zeigen, dass das Bankwesen nicht so schwerfällig und unflexibel sein muss."

Ursprünglich wollten die Unternehmer ein Projekt für Jugendliche und ihre Eltern starten. Geplant war ein Dienst zu Erstellung einer elektronischen Geldbörse, die man gleichzeitig hätte auch als reguläres Bankkonto verwenden können.

Es wurde davon ausgegangen, dass Geld an Geldautomaten mit einer Plastikkarte abgehoben werden kann. Die wichtigste Funktion besteht darin, alle Finanztransaktionen mithilfe von Tools auf der Website des Unternehmens und in Anwendungen zu steuern. Das Produkt sollte sich an interessierte Eltern richten, die ihren Kindern Taschengeld geben uns gleichzeitig wissen möchten, wofür sie es ausgeben.

Nach neun Monaten Entwicklungszeit entsprang aus dieser ersten Idee das Vorhaben eine vollwertige Bank zu gründen. Die größten Entwicklungsperspektiven sah man im Bereich des Mobilebanking.

Anlaufschwierigkeiten und Investorensuche

In dieser Anfangszeit nahmen Stalf und Tayenthal an der TechCrunch Disrupt Konferenz in London teil und konnten eine erste Betaversion ihres Angebots präsentieren. Jedoch blieb die Nachfrage der Investoren hinter den Erwartungen zurück und auch der Anklang in der Öffentlichkeit blieb aus.

Valentin Stalf, TechCrunch Disrupt London

Valentin Stalf während der Number26-Präsentation auf der TechCrunch Disrupt London. Quelle: vc.ru

Investitionen

Im Jahr 2014 kam endlich das heiß ersehnte Geld in das Unternehmen. Geld, was fortan in die Entwicklung fließen konnte.

Der Investor war Earlybird Venture Capital, ein auf europäische Technologieunternehmen fokussierter Venture Capitalist. Die Investitionssumme betrug 2 Millionen Euro.

Insgesamt erhielt N26 von 2014 bis 2019 Investitionen im Wert von mehr als 512,8 Millionen US-Dollar. Zu den Investoren zählen der PayPal-Gründer Peter Thiel, der Milliardär Li Ka-shing aus Hongkong, sowie Tencent, Insight Venture Partner, GIC, Allianz X, Horizons Venturesm Greyhound Capital, Battery Ventures, Zalando und Redalpine Ventures.

N26 behauptet, die Bank habe während ihres Bestehens die größte Eigenkapitalfinanzierung ohne Börsengang in der Fintech-Branche in Deutschland, sowie auch in Europa erhalten. Im Jahr 2018 bezeichnete TechCrunch die Internetbank N26 als eines der vielversprechendsten Start-ups in Europa.

Eine Bank wird gelauncht

Im Januar 2015 haben Stalf und Tayenthal den Internetdienst für die Erbringung von Bankdienstleistungen N26 eingeführt. Das Unternehmen ist mit Anwendungen für iOS und Android und einer Website an den Start gegangen. Bei Bankgeschäften begann N26 mit Wirecard, einem Anbieter von Internet-Technologien für elektronische Zahlungen, zusammenzuarbeiten.

N26 hatte physische, als auch virtuelle Bezahlkarten im Umlauf. Mit Karten von N26 konnte man auch bar bezahlen. Dafür ist man eine Partnerschaft mit dem Zahlungsdienstleister "Barzahlen" eingegangen. Kunden konnten auch an Automaten Geld einzahlen und Bargeld abheben. Im Lauf eines Jahres konnte man 200.000 neue Bankkunden gewinnen.

Aus Number26 wird N26

Im Juli 2016 wurde Number26 in N26 umbenannt. Im selben Jahr erhielt das Unternehmen eine europäische Banklizenz von der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Danach wurde das Startup in sechs weiteren Ländern gestartet: Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Slowakei und Spanien.

Launch in Großbritannien

Im Oktober 2017 wurde N26 in Großbritannien eingeführt. Revolut, Monzo, Starling, Atom und Tandem Bank waren bereits im Land tätig.

Britische Kunden erhielten Bankkonten, die in Pfund Sterling geführt wurden, eine Debitkarte und weitere Kontofunktionen. Da N26 bereits über eine deutsche Banklizenz verfügte, konnte das Unternehmen seine Arbeit aufnehmen, ohne eine separate Lizenz für Großbritannien zu benötigen.

Das britische Zahlungssystem unterscheidet sich aber nach wie vor noch stark vom restlichen europäischen Zahlungssystem, das weitestgehend vereinheitlicht die einzelnen Länder miteinander vernetzt. Daher wurde N26 erst 2017 in Großbritannien eingeführt. Während dieser ganzen Zeit hat das Unternehmen an einem System zur Integration in das britische Bankensystem gearbeitet.

Dank des Systems der Integration in das Bankensystem des Landes erhielt N26 eine Bankleitzahl (universal bank sort codes (MFO)). Sie gibt an, in welchem Bankensystem sich die Bank befindet und ob es möglich ist, die Konten ihrer Kunden zu bedienen. N26-Kunden können die Funktionen ihres Kontos vollständig nutzen, um beispielsweise Mietüberweisungen zu tätigen.

Online Banking. Quelle: pexels.com, bruce mars

In acht Minuten zum eigenen Konto

In einer Präsentation bei der TechCrunch Disrupt Konferenz in London im Jahr 2014 bezeichnete Valentin Stalf die Schnelligkeit gegenüber anderen Banken als eines der wichtigsten Vorteile von N26. Auch 2019 sieht man sich dieser Maxime verpflichtet und Kunden von N26 können in kaum acht Minuten ein Konto eröffnen. Diese kompakte Registrierung kann sowohl in der Desktopversion erfolgen, als auch über Android oder iOS durchgeführt werden.

 

Valentin StalfValentin Stalf: "Wir versuchen zu überdenken, wie die Bank funktionieren soll und schaffen etwas Ähnliches wie Uber oder Spotify, nur im Bereich Fintech. Wir haben viel Zeit investiert, damit unsere Kunden unsere mobile Bank effektiv nutzen können.

Wenn Sie sich traditionelle Banken anschauen, verfügen sie in der Regel über ein großes Filialnetz und verwenden Technologien aus den 80er Jahren. Wir haben versucht, eine Basis zu schaffen, die auf unseren mobilen Anwendungen basiert. Der Nutzer hat alles, was er benötigt, auf dem Bildschirm des Smartphones."

Jeder Bürger der Europäischen Union, der über 18 Jahre alt ist, kann Bankkunde werden. Auf der Website von N26 oder in der mobilen Anwendung muss man Namen, Nachnamen, Land und Alter angeben und dann die Bank per Videoverbindung anrufen, um den Pass zu zeigen und die Identität zu bestätigen (Video-Ident-Verfahren). Danach eröffnen Bankmitarbeiter ein Konto für einen neuen Benutzer und senden eine Mastercard-Debitkarte per Post.

Da N26 über eine Banklizenz verfügt, sind alle Einlagen bis zu 100 Tsd. € durch das Europäische Einlagensicherungssystem (DGS) versichert. Der Kunde hat die Möglichkeit, Geld zu überweisen, Zahlungseingänge zu erhalten, sowie Einkäufe mit der Karte durchzuführen. Das Senden von Geld an andere N26-Benutzer erfolgt sofort, diese Funktion heißt MoneyBeam.

Valentin Stalf "Unser Ziel ist es, eine vollständig mobile Bank zu schaffen, die so einfach wie möglich zu bedienen ist. Besonderes Augenmerk legen wir auf die Schaffung eines Fintech-Hubs. Wir versuchen Fintech und alle zugehörigen Produkte so zu verbinden, dass Kunden von einer Anwendung aus darauf zugreifen können", so Valentin Stalf.

Servicefunktionalität

Der Benutzer kann Push-Benachrichtigungen konfigurieren, um beispielsweise Transaktionsausführungsstatus oder Bankwarnungen zu verdächtigen Aktionen zu erhalten. Über die Anwendung ist es möglich, mit ein paar Klicks die Karte bei Verlust zu sperren oder die Sperrung aufzuheben. Die Karte kann so auch für eine Weile eingefroren werden. Alle Transaktionen mit dem Konto werden in Echtzeit in der Bankanwendung angezeigt.

Auch in der mobilen Anwendung können Benutzer benutzerdefinierte Überziehungs- und Finanzinstrumente verwenden. Sie können beispielsweise die Ausgaben pro Tag, Woche, Monat oder eines ganzen Jahres analysieren.

Weiterhin vereint das Konto sinnvolle Features, die bekannte Zahlungsstellen, wie Geschäfte, Tankstellen oder beispielsweise Cafés anzeigen und Transaktionen dort auch visuell darstellen. Kunden können so sehen, wann und wo, wie viel ausgegeben wurde.

Im Jahr 2018 startete N26 mit "Spaces" eine neue Funktion, mit der Sie Unterkonten zum Speichern und Sammeln von Geldern erstellen können.

Anwendungsfunktionen können auch in Verbindung mit Sprachassistenten verwendet werden. 2016 führte N26 auf iOS die Möglichkeit ein, Geld mit dem Siri-Sprachassistenten zu senden. Dazu muss der Benutzer den Assistenten informieren, an wen und wie viel Geld er senden möchte, und ihn anweisen, die Anwendung N26 zu verwenden.

Bei der WWDC 2016 Worldwide Developers Conference sprach Apple über die Integration von Siri in iOS-Apps. Als Beispiel zeigte der Sprecher Screenshots der Anwendung N26. Bankbenutzer können über iMessage auch Geld senden.

Um den Benutzer besser zu verstehen, verwenden Entwickler in den N26-Diensten Technologien für künstliche Intelligenz. Dies sollte einer der Vorteile gegenüber Mitbewerbern sein, wenn ein Startup auf dem US-Markt gestartet wird.

Valentin Stalf "Die App zeigt die Bonität, das Gehalt und alle Ausgaben an. Aber die meisten Leute haben nicht genug Zeit, um sich mit finanziellen Fragen auseinander zu setzen und sie brauchen gute Empfehlungen. N26 kann nach der Analyse Ihres Kreditverlaufs dank künstlicher Intelligenz beispielsweise Optionen vorschlagen, wofür Sie Geld ausgeben können.

Wenn der Algorithmus auf der Grundlage Ihres Familienbudgets entscheidet, dass Sie eine Wohnung kaufen und nicht monatlich Miete für Mietwohnungen zahlen sollten, bietet er erschwingliche Kaufoptionen. All dies wird in naher Zukunft kommen", so Valentin Stalf.

Welche Dienstleistungen bietet die Bank an und woran verdient sie?

Die Bank erhebt keine Zinsen für Transaktionen in Landeswährung und berechnet keine Gebühren für die Nutzung des Hauptkontos und Benutzerkontos. Das Unternehmen erhebt jedoch eine monatliche Gebühr für seine Premium-Karte N26 Black.

N26 Black Card

N26 Black Card. Quelle: https://n26.com/de-de/presse

Die Premium-Karte bietet zusätzliche Dienstleistungen wie Reiseversicherungen, oder Versicherung der Mobiltelefone, sowie niedrigere Gebühren für Transaktionen in Fremdwährung.

N26 verdient Geld bei den Funktionen einer Finanzplattform mit Technologien künstlicher Intelligenz. Die Bank bietet Benutzern über die App direkt Spar-, Anlage-, Kredit- und Versicherungsprodukte anderer Anbieter an.

Eine weitere Monetarisierung erzielt N26 dadurch, dass es anderen Fintech-Unternehmen eine Möglichkeit gibt, gegen Bezahlen einer Provision, N26 Bankkunden Finanzprodukte anzubieten.

Valentin Stalf "Wenn wir unsere Plattform in einigen Jahren betrachten, werden wir viele Unternehmen aus dem Bereich der Fintech-Dienstleistungen sehen, die untereinander um die Aufmerksamkeit der Benutzer konkurrieren. Der Kunde kann sich frei entscheiden, welches der Angebote für ihn die besten Konditionen hat", so Valentin Stalf

N26 bietet Investment-Tools von Drittanbietern und ermöglicht die Eröffnung eines Sparkontos. Zu diesem Zweck hat die Bank eine Vereinbarung mit den deutschen Unternehmen Raisin und Vaamo geschlossen.

Mit Raisin kann man mit wenigen Klicks ein Sparkonto eröffnen. Und Vaamo bietet mit Hilfe virtueller Bots und Berater Investment- und Management-Dienstleistungen an. Die Technologie ermöglicht es, Angebote zu den besten Preisen zu personalisieren. Somit ersetzt der Roboter gleichzeitig einen Bankberater und einen Vertriebler.

Auch besteht auf der Website der Bank die Möglichkeit, Versicherungsleistungen zu erbringen. Dafür arbeitet N26 mit der amerikanischen Versicherungsagentur Clark zusammen. Eine Partnerschaft von N26 mit dem deutschen Kreditgeber Auxmoney ermöglicht es Bankkunden, in wenigen Minuten einen Kredit anzufragen. Dazu muss man eine elektronische Signatur in ein spezielles Fenster der Anwendung einfügen und Informationen zum gewünschten Kredit und persönliche Angaben eingeben.

N26 Versicherungen

N26 Versicherungen. Quelle: https://n26.com/de-de/presse

Valentin Stalf "Dank unserer modernen Kundenservice-Systeme kostet der Service nur ein Sechstel von dem, was Banken für vergleichbare Leistungen berechnen würden. Dieser Wert wird weiter sinken - je mehr Kunden wir auf unserer Plattform haben, desto mehr verdienen wir und können dabei die Tarife für Kunden senken.
Deshalb liegt der Fokus auf Wachstum. Wir möchten unseren Kunden auf der ganzen Welt bessere und günstigere Bankdienstleistungen anbieten" – so Valentin Stalf.

Die Touristen loben N26 für die Möglichkeit, weltweit Bargeld kostenlos abheben zu können. Bei internationalen Geldüberweisungen arbeitet N26 mit TransferWise zusammen, einem Spezialisten für die grenzüberschreitende Währungsumrechnung. Das Unternehmen verfügt über große Datenreserven in Währungen, wodurch die Konvertierung in seinem System ohne Rückgriff auf andere Banken möglich ist.

Dieser Ansatz erlaubt es dem Unternehmen, niedrigere Umtauschgebühren für internationale Geldüberweisungen zu erheben als Standardbanken.

Registrierung mit einem gefälschten Pass

Im Jahr 2018 veröffentlichte Wirtschaftswoche einen Artikel, der die Zuverlässigkeit der Benutzeridentifizierung in N26 kritisierte.

Die Wirtschaftswoche behauptet, dass Sie ein Konto bei N26 mit einem gefälschten Pass erstellen können. Das Unternehmen bestreitet dies nicht.

Valentin Stalf "Es gab Fälle, in denen uns gefälschte Pässe zur Verfügung gestellt wurden, was wir leider erst nach der Registrierung entdeckten. Dies ist jedoch ein weit verbreitetes Problem. Viele Banken haben ähnliche Fälle des Missbrauchs", so Valentin Stalf

Sicherheitsmaßnahmen gegen Betrug

Um das Auftreten von Betrug zu minimieren, prüft N26 ständig alle Transaktionen von Bankkunden. Das Unternehmen arbeitet auch mit SafeNed zusammen, einer Plattform für die Verwaltung von Einlagen und die Identifizierung von Kunden.

Die Überprüfung der Dokumente erfolgt auf verschiedene Weise. Man kann einen Videoanruf mit einem Mitarbeiter der Bank beginnen, damit dieser den Pass überprüfen und das darin enthaltene Foto mit dem Gesicht des Kunden vergleichen kann.

Deutsche Bürger können ihre Identität bei der Post bestätigen. Sie können auch ein Selfie vor dem Hintergrund Ihres Passes machen und es zur Überprüfung senden. Diese Methode der Identitätsprüfung ist in Großbritannien beliebt.

Massenstornierung von Benutzerkonten

Im Juni 2016 hat die Bank N26 Konten von mehr als 160.000 Bankkunden gesperrt. Dies entsprach weniger als 0,2% seiner Kunden, verursachte jedoch große Kritik an der Bank, die auf Twitter besonders scharf dafür kritisiert wurde.

Es stellte sich heraus, dass die Schließung von Konten auf verdächtige Aktivitäten auf Kundenkonten, sowie auch in erster Linie auf zu häufige Barabhebungen zurückzuführen ist.

Geld abheben kostet jedes Mal

"In Deutschland entstehen Abhebegebühren, die zwischen 1,5 und 2 € liegen, was deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegt. N26 übernimmt diese Gebühr für die Bankkunden, sodass sie faktisch kostenlos Geld abheben können. Jedoch geschieht das unter der Voraussetzung, dass die meisten Kunden ihre Konten in angemessenem Umfang verwenden.

Aber es gab Leute, die über mehrere Monate hintereinander 15 bis 30 Mal im Monat Bargeld abgehoben haben. Für uns war es im Endeffekt zu teuer", so ein Mitarbeiter von N26.

Geld abheben, aber bitte nicht zu oft

Damit in Zukunft derartige Konflikte im Gebrauch des Kontos gar nicht erst entstehen, wurde bei N26 die so genannte „Fair Use Policy“ eingeführt. Kunden können jetzt nur noch maximal fünf Mal im Monat Bargeld kostenlos abheben. Für neue Nutzer wurde bei zu häufiger Bargeldabhebung einen Schonfrist eingeführt.

Nachdem das Limit an wirklich kostenlosen Abhebung erreicht wurde, wird dem Bankkunden für jede weiter Bargeldabhebung zwischen 1,50 und 2,00 Euro berechnet. Neukunden können für die ersten drei Monate völlig gebührenfrei Bargeld abheben.

Online Banking. Quelle: pexels.com, burst

Einstieg in den US-Markt Mitte 2019

Das unmittelbare Ziel bei N26 ist die Gründung einer Bank in den USA. Es ist für das erste Halbjahr 2019 geplant.

 

Alex Weber Alex Weber, Leiter der internationalen Märkte bei N26: "Wir haben ein Büro in New York, das seit einem Jahr geöffnet ist, über ein Team von 20 Mitarbeitern verfügt und sich auf die bevorstehende Eröffnung vorbereitet."

N26-Wettbewerber im Fintech Bereich

Im Jahr 2019 lag der Unternehmenswert der N26 der Bank bei 2,7 Milliarden US-Dollar. Gemäß diesem Indikator überholte sie Revolut mit einem Schätzwert von 1,7 Milliarden US-Dollar und löste das bisher wertvollste Fintech-Startup in Europa ab. Die Januar-Finanzierungsrunde der Investmentgesellschaft Insight Venture Partners in Höhe von 300 Millionen US-Dollar trug maßgeblich dazu bei.

Nach Angaben des amerikanischen Analyseunternehmens PitchBook war es die größte Finanzierungsrunde für Direktinvestitionen für Fintech-Unternehmen in Europa. Im Jahr 2019 überstieg die Höhe der Kundeneinlagen bei N26 eine Milliarde US-Dollar.

Fintech: Revolut

Revolut Logo

Revolut Logo. Von Revolut - revolut.com, Gemeinfrei, Link

Das Startup Revolut wurde 2015 von den britischen Unternehmern Nikolay Storonsky und Vlad Yatsenko ins Leben gerufen. Der Dienst bietet Budgetverwaltungs-Tools, Sofortkostenbenachrichtigungen, Sperren und Entsperren einer Karte sowie weitere Funktionen. Im Ausland können Bankkunden die Karte ohne Provision nutzen.

Revolut hat auch eine Funktion speziell für Kryptowährungen eingeführt - Nutzer können Kryptowährungen kaufen, verbuchen und verkaufen. Das Geld wird in einer so genannten Revolut-Brieftasche aufbewahrt und kann nicht an Börsen verkauft werden. 2019 arbeitet die Bank aktiv an einer Plattform für Investitionen ohne Provisionen, vergleichbar mit dem, was der Robinhood-Service bietet.

Im Dezember 2018 erhielt Revolut eine europäische Banklizenz, die in Litauen genehmigt wurde. Laut Unternehmensvertretern verfügt Revolut über eine gut ausgebaute Kundenbasis innerhalb Litauens, die bei rund 150.000 Kunden liegt. Im Land sind auch günstige Bedingungen für die Entwicklung von Fintech-Startups geschaffen worden.

Dank der Banklizenz wird das Unternehmen in Zukunft in der Lage sein, vollwertige Bankdienstleistungen anzubieten: Geldversicherung auf den Konten, kostenlose Bargeldabhebungen an Geldautomaten in Großbritannien und im Ausland.

Revolut - der erste Londoner Fintech, der eine europäische Banklizenz erhielt. Im Jahr 2019 verfügte das Unternehmen über insgesamt 3 Millionen Kunden, davon 1,5 Millionen alleine in Großbritannien. Das Unternehmen gibt an, Transaktionen für 1,8 Milliarden Dollar pro Monat abzuwickeln. Jeden Tag werden 8.000 bis 10.000 neue Konten eröffnet.

Nikolay Storonsky "Zukünftig können unsere Kunden innerhalb von zwei Minuten ein Darlehen erhalten. Um dies zu tun, reicht es aus, wenn Sie eine Anfrage in unserem Antragsformular online hinterlassen, woraufhin das Geld sofort auf Ihr Konto überwiesen wird", so Nikolay Storonsky, Mitbegründer und CEO von Revolut.

Hohes Interesse bei den Kapitalgebern

Revolut brachte über 336 Millionen US-Dollar von Risikokapitalgebern auf, darunter Index Ventures, Rabbit Capital und DST Global. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in London. 2019 beabsichtigt die Bank, über Europa hinauszugehen und sich auf die Märkte in den USA und Japan zu konzentrieren.

Monzo

Monzo Logo

Monzo Logo. Quelle: Monzo Press

Monzo ist eine britische Digital Mobile Bank. Sie wurde 2015 von den Unternehmern Tom Blomfield, Jonas Huckestein, Jason Bates, Paul Rippon und Gary Dolman gegründet. Anfangs bot das Unternehmen eine Prepaid-Debitkarte an.

Nach einer Weile erhielten alle Kunden vollständige Girokonten mit einer Mastercard-Debitkarte. Das Startup konnte in den fünf Jahren seines Bestehens fast 1,2 Millionen Kunden für sich gewinnen und wird mittlerweile auf 1,6 Milliarden US-Dollar geschätzt. Im Jahr 2018 wurde die Bank als bester Kreditgeber in Großbritannien ausgezeichnet.

Bankkunden können ihre Konten verwalten, ein Budget für den gewünschten Zeitraum planen und sofort Geld überweisen. Barabhebungen in Großbritannien sind kostenlos – genauso wie bei N26, wenn ein Kunde Geld im Ausland benötigt, wird ihm keine Gebühr berechnet.

Kunden können in jedem der 28.000 PayPoint-Geschäfte in ganz Großbritannien Bargeld auf ihr Konto einzahlen. Konto überziehen ist auch möglich. Das Geld der Kunden wird durch das Financial Services Compensation Scheme (FSCS) bis zu 85.000 Pfund Sterling (etwa 99,3 Tsd. Euro) abgesichert.

Bei Bargeldabhebungen an ausländischen Geldautomaten kann der Kunde sich alle 30 Tage kostenlos bis zu 200 £ (ca. 230€) auszahlen lassen. Danach wird ihm eine Gebühr von 3% berechnet.

Im Jahr 2016 stellte Monzo einen Rekord bei Fundraising auf. Das Crowdfunding-Unternehmen war das am schnellsten wachsende in der Geschichte der Investmentplattform CrowdCube. In nur 96 Sekunden erhielt die Bank 1 Million Pfund (etwa 1,16 Millionen Euro). Insgesamt hat das Unternehmen seit 2015 Investitionen in Höhe von 211,7 Millionen Pfund Sterling (etwa 247,5 Millionen Euro) erhalten.

Starling-Bank

Starling Bank Logo

Starling Bank Logo. Quelle: Starling Bank Newsroom

Die Starling-Bank wurde 2014 von der britischen Unternehmerin Anne Boden gegründet. Im Mai 2017 führte das Team eine öffentliche Betaversion des Dienstes ein. Die Bank bietet die Erstellung und Pflege von Konten und über die Bank kann die Mastercard Debitkarte bezogen werden.

Einer der Vorteile der Bank, ist die Möglichkeit von Sofortüberweisungen, ganz so wie bei der N26 Bank. Nutzer können ihr Konto auch vollständig über eine mobile Anwendung verwalten, um es jederzeit sperren oder entsperren zu können.

Das Unternehmen zahlt Zinsen auf seine Girokontenguthaben aus: 0,5% für Guthaben bis zu 2.000 Pfund Sterling und 0,25% für Guthaben bis 85.000 Pfund Sterling. Die Nutzung von Geldautomaten in Großbritannien ist kostenlos. Die gleiche Regel gilt im Ausland: wenn ein Kunde Geld im Ausland ausgibt, nutzt er den gebührenfreien Mastercard-Wechselkurs.

Im Jahr 2018 vereinbarte die Starling Bank mit der britischen Post, dass Servicekunden Bargeld über ihre Filialen ein- und auszahlen können. In ihnen können Kunden Schecks mit der Post bezahlen, sowie Kredite für Konten aufnehmen. Wie bei Monzo sind alle Einlagen der Starling Bank Kunden durch das Financial Services Compensation Scheme (FSCS) bis zu 85 Tausend Pfund Sterling abgesichert.

Seit seiner Gründung hat das Unternehmen 96,8 Millionen Pfund Sterling (etwa 125 Millionen US-Dollar) an Finanzmitteln von privaten Investoren erhalten. Während dieser Zeit ist die Nutzerbasis der Star Bank auf 325.000 Kunden angewachsen.
Im Jahre 2018 wurden Bankkonten für Jugendliche eingeführt, die sich an die Altersklasse der 16 bis 17-jährigen richtete.

Cleo

Cleo ist ein Cash Intelligence Assistant, der auf künstlicher Intelligenz basiert. Es wurde 2016 von den Programmierern Barney Hussey-Yeo und Aleksandra Wozniak ins Leben gerufen. Der Dienst arbeitet als Chat-Bot auf der Facebook Messenger Plattform.

Der Benutzer verknüpft sein Bankkonto mit ihm, woraufhin Cleo seine Arbeit aufnimmt: er untersucht die Ausgaben, hilft bei der Budgetplanung und informiert den Benutzer über die Vorgänge auf dem Bankkonto.

Anfang 2019 hatte Cleo mehr als 600 Tausend Nutzer aus Großbritannien, den USA und Kanada. Jede Woche registrieren sich neue 30.000 Kunden bei Cleo. Während der gesamten Unternehmensentwicklung erhielt das Unternehmen 13,3 Millionen US-Dollar an Investorengeldern, darunter Entrepreneur First aus London, die Mitbegründer von Moonfruit, Wendy Tan White und Joe White, der Skype-Gründer Niklas Zennstrom und der Wonga-Gründer Errol Damelin.

Atom Bank

Atom Bank Logo

Atom Bank Logo. By Source (WP:NFCC#4), Fair use, Link

Atom Bank ist eine mobile Banking-Anwendung, die Sparkonten mit festem Zinssatz und Hypothekendarlehen anbietet. Das Startup wurde im März 2014 von den britischen Unternehmern Mark Mullen und David McCarthy gegründet.

Das Produkt richtet sich an ein junges Publikum - von 18 bis 34 Jahren. Für 2019 beträgt die Benutzerbasis 14 Tausend Menschen. Laut Unternehmensvertretern verfügt die Atom Bank derzeit über Einlagen in Höhe von 1,3 Milliarden Pfund Sterling (rund 1,7 Milliarden US-Dollar). Insgesamt hat das Unternehmen seit seiner Gründung Investitionen in Höhe von 369 Millionen Pfund (rund 480 Millionen US-Dollar) erhalten.

Moneybox

Moneybox ist eine mobile Anwendung für Spareinlagen und Investitionen. Das Projekt ist für Anfängerinvestoren und diejenigen gedacht, die nach neuen Sparmöglichkeiten suchen. Es wurde 2015 von den britischen Unternehmern Charlie Mortimer und Ben Stanway gegründet.

Die Benutzer können entweder ohne Zinsen investieren, indem sie Geld über den Dienst investieren oder von ihren täglichen Zahlungen einen prozentualen Anteil als Guthaben im Sparkonto verbuchen lassen und so Geld ansparen.

Wenn man beispielweise einen simplen Kaffee mit der Karte bezahlt, dann kann man per Knopfdruck den Preis gewissermaßen aufrunden. Kostet ein Kaffee 2,50€ dann rundet man vielleicht bis 3,00€ auf und 0,50€ landen im virtuellen Sparschwein.

Insgesamt hat das Unternehmen während seines Bestehens 23,3 Millionen US-Dollar von dem britischen Unternehmen Moneybox Oxford Capital Partners und dem Venture-Investor Samos Investments angezogen. Die Benutzerbasis beträgt mehr als 100 Millionen Kunden.

Die Tandem Bank

Tandem Bank Logo

Tandem Bank Logo. By Tandem Money Limited - tandem.co.uk, Public Domain, Link

Die britische Bank Tandem bietet Standardbankdienstleistungen an und ist außerdem auf digitale Technologien im Finanzbereich spezialisiert. Das Unternehmen führt Bankgeschäfte über mobile Anwendungen durch. Das Startup wurde 2013 von den britischen Unternehmern Ricky Knox und Michael Kent gegründet. 2015 erhielt das Unternehmen eine Banklizenz.

Im Jahr 2019 stehen Kunden des Unternehmens ein Cashback, eine reguläre Kreditkarte und eine Mastercard-Kreditkarte für Personen mit eingeschränkter Bonität zur Verfügung. Seit 2013 hat die Bank Investitionen in Höhe von 39,3 Millionen Pfund Sterling (etwa 51 Millionen US-Dollar) erhalten.

Gewitter. pexels.com, jplenio

Probleme bei N26

So verheißungsvoll und erfolgreich die Geschichte von N26 sich aber anliest, ist sie tatsächlich nicht ganz, denn die Bank ist immer wieder in die Negativschlagzeilen gekommen. Es ist einiges in Schieflage geraten.

 

Nichts geht mehr bei N26

Im März 2019 erschütterte die deutsche Fintech-Szene ein negativer Shitstorm, der sich rasend schnell in den Medien verbreitete und Investoren, sowie N26 Bankkunden hellhörig werden ließ.
Das einstige Vorzeige-Startup N26 hat kürzlich seinen Telefonservice stillgelegt und für Bankkunden gibt es keine Filiale, keine Mitarbeiter sondern nur noch einen Chat, der sich in Allgemeinplätzen und Textbausteinen zu verlieren scheint.

Dass das aber manchmal sehr wichtig sein kann seine Bank auch mal zu erreichen, beweist ein Fall, der bei N26 kein Einzelfall zu sein scheint. In diesem Fall wurde ein Bankkunde durch Phishing gleich um 80.000 Euro von seinem Firmenkonto erleichtert und andere Kunden jeweils mit Beträgen, die um die 10.000 Euro lagen.

Konten wurden gesperrt, nichts ging mehr und hilflose Bankkunden könnten den Telefonservice nicht erreichen, weil der abgeschaltet wurde. Bankfilialen gibt es nicht und der Chat taugt in diesen Fällen nichts.

Kunden mussten teils Anwälte einschalten, um überhaupt einen Zugang zu ihren Konten zu erhalten, die nach Phishing gesperrt wurden. In einem Fall war das so gravierend, dass ein Unternehmen kaum noch seinen Verpflichtungen gegenüber Lieferanten nachkommen konnte – eindeutig existenzbedrohend.

Dieser Umstand hat auch die Verbraucherzentralen auf den Plan gerufen, die die Situation der Kunden als sehr kritisch bezeichnen und das Vorgehen bei N26 bemängeln. Im Falle einer Kontosperrung oder dem Diebstahl von Daten ist das Erreichen der eigenen Hausbank oder einer Hotline ein sehr maßgeblicher Grundservice, den jede Bank haben sollte.

Das eine ist die Cyberkriminalität, die immer mehr auch Banken und Kunden vor Probleme stellt, das andere aber definitiv die Reaktion und das Vorgehen der Bank gegenüber dem Kunden.
Hier einfach die telefonische Erreichbarkeit zu gewährleisten gehört zu den Hausaufgaben jeder Bank

Zwar hat die Bank Schäden durch Cyberbetrug in den meisten Fällen bereits reguliert, dennoch muss man auch sehen, dass ein beträchtlicher Imageschaden bereits jetzt bei N26 eingetreten ist und sich andere "schlanke Banken" sicherlich zweimal überlegen werden, für ihre Kunden nicht mehr telefonisch in irgendeiner Weise erreichbar zu sein.

N26 wurde für sein Wachstum gefeiert, das hier eindeutig an seine Grenzen gekommen ist. Hoffentlich hat man in den Vorstandetagen daraus gelernt.

Bei N26 tun sich frappierende Sicherheitslücken auf

Als hätte N26 nicht schon genug Ärger mit Sicherheitslücken und persönlichen Daten, müssen jetzt Bankkunden auch befürchten, dass mit gehackten Konten der Bankkunden Geldwäsche betrieben wurde.

Nach Recherchen des NDR und der Süddeutschen Zeitung sind dabei systematisch Kundenkonten gezielt ausgesucht worden, um sie für kriminelle Machenschaften, wie Onlinebetrug einzusetzen oder Geldwäsche zu betreiben.

Das Ausmaß habe größere Dimensionen angenommen, als man das bisher annahm. Es handelt sich um eine Größenordnung von mehreren hundert Konten. Alleine 400 Konten sollen dabei für illegale Fakeshops genutzt worden sein oder es wurden mit diesen Konten eBay-Accounts geführt.

Man kann bei N26 nicht sagen, dass man mit diesen Betrugsfällen in dieser Größenordnung professionell umgegangen sei. Auf Seiten der betroffenen Bankkunden schon mal gar nicht.

Bei N26 hakte es den Recherchen zufolge möglicherweise vor allem bei der Überwachung von verdächtigen Transaktionen. Mutmaßliche Kriminelle konnten die Konten jeweils einige Tage bis einige Wochen, in Einzelfällen sogar über ein Jahr lang für ihre Zwecke nutzen, um Geld aus ihren Geschäften zu waschen.

In der Summe der Fälle muss sich N26 den Vorwurf gefallen lassen, dass man einfach zu schlecht oder nicht überwacht habe. Kriminelle konnten Konten teilweise bis zu Wochen für kriminelle Zwecke nutzen, bis Transaktionen in irgendeiner Weise als verdächtig eingestuft wurden.

Auf Seiten der Bank verteidigt man die Sicherheitsstandards der Bank, räumt aber in Teilen Probleme in der Kommunikation ein. Bankengründer Stalf ging sogar so weit zu sagen, dass die Sicherheitsstandards weit über dem anderen Banken liegen würden.

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